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Sport: Riesige Füße auf grüner Matte

Albas neuer Center Stanojevic beim ersten Leistungstest

Berlin. Der erste Tag in Berlin beginnt im Keller, auf einer grünen Matte. Beim Leistungstest am Olympiastützpunkt im Sportforum Hohenschönhausen springt Jovo Stanojevic, Albas Neuer aus Belgrad, mit aller Kraft in die Höhe. Die Matte ist mit einem Computer verbunden, der aufzeichnen soll, was die riesigen Füße des 24-jährigen jugoslawischen Centers von Alba Berlin können.

Zweimal im Jahr treten die Basketballer des Deutschen Meisters zum Leistungstest an. Am Montag begann ohne die Nationalspieler Rödl, Pesic, Lütcke, Demirel und Garris, die sich auf die WM vorbereiten, das Training. Nach und nach erscheint jeder Aktive bei Trainingswissenschaftler Joachim Bär zum Ausdauer- und Krafttest. Stanojevic, in der vergangenen Saison zum wertvollsten Spieler der jugoslawischen Liga gewählt, würde glatt als kleiner Bruder von Dejan Koturovic durchgehen, seinem zu teuer gewordenen jugoslawischen Vorgänger auf der Centerposition. Die gleiche kräftige Figur und ebenfalls schwarze Haare.

Der Jugoslawe spricht kein Deutsch, Trainingswissenschaftler Bär kaum Englisch. Wenn Bär von „Beugen und strecken“ erzählt, versteht das Stanojevic nicht. Beim Ertönen eines Pieptons soll er im Sitzen sein Bein strecken. Die Formel heißt: „Piep – power". Solche Verständigungsprobleme kümmern den Nationalspieler nicht, er ist nicht das erste Mal im Ausland. Er spielte ein Jahr bei Maccabi Raanana in Israel und damals in der Euroleague gegen Alba. Nur bei diesen Spielen hatte er Kontakt zu Albas Trainer Mutapcic - die Stimme aber kennt er gut vom Telefon. „Alba beobachtet mich seit drei Jahren, jedes Jahr haben sie mich angerufen, Mutapcic hat mir viel über Alba erzählt.“

Der Bosnier Mutapcic, der seine Sprache spricht, war für Stanojevic ein Grund, sich aus seinem laufenden Vertrag bei Meister Partizan Belgrad herauskaufen zu lassen. „Partizan ist nicht mehr so stark. Ich will bei einer besseren Mannschaft spielen und Erfahrung sammeln.“ Wäre er in die NBA gewechselt, „würde ich auf der Bank sitzen". Berlin als Durchgangsstation auf dem Weg in die USA? So deutlich will es Stanojevic nicht sagen, also sagt er: „Alba hat drei-, viermal hintereinander den Titel geholt, ich will auch mit Alba Meister werden.“ Es waren sechs Titel in Folge, aber solange er nur beim Zählen Fehler macht, wird es keinen stören. Joachim Bär jedenfalls hat erkannt: „Seine Kraftwerte sind gut." Helen Ruwald

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