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Arjen Robben verletzte sich in einem Testspiel im Vorfeld der WM. Der Niederländer hätte laut Bayern-Vorstand Rummenigge nicht zur WM nach Südafrika reisen dürfen.

© dpa

Robben-Ausfall: Rummenigge setzt Hollands Verband unter Druck

Der Streit zwischen Bayern München und dem niederländischen Fußball-Verband im "Fall Robben" geht womöglich vor Gericht. Neben Robben muss der Rekordmeister auch wochenlang auf Ribéry verzichten.

Im Streit um eine Millionen-Entschädigung für den Ausfall des verletzten Arjen Robben drängt Bayern München auf eine baldige Lösung. "Wir erwarten in nicht allzu ferner Zukunft eine Antwort der Holländer", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im Interview mit der Münchner "tz" und setzte damit den niederländischen Fußball-Verband (KNVB) unter Druck. "Wenn wir keine befriedigende Lösung mit den Holländern finden, werden wir auf jeden Fall klagen", betonte Rummenigge.

Andere Sorgen hat Trainer Louis von Gaal vor dem Bundesliga-Schlager gegen den FSV Mainz 05. Nach Robben fällt auch Franck Ribéry wochenlang aus.

Für Rummenigge ist es sehr schmerzhaft, dass "nach dem Ausfall von Robben ein zweiter großer Spieler ausfällt, aber wir können auch ohne die beiden erfolgreichen Fußball spielen". Auch in der Mannschaft macht man sich nicht allzu große Sorgen. "Die Ausfälle fallen nicht so ins Gewicht, wie es scheint", meinte am Donnerstag WM- Torschützenkönig Thomas Müller, "wir haben eine Spielweise, die aufs Team ausgerichtet ist. Ich sehe da keine riesigen Schwierigkeiten". In der Offensive verfüge man über viele Alternativen und sehr viel Qualität auf der Bank, sagte Müller.

Rummenigge denkt an Toni Kroos und Hamit Altintop, Müller an Ivica Olic. Der Kroate, der beim 2:1-Sieg in Hoffenheim zunächst auf der Bank saß, brennt auf seinen Einsatz als zweite Sturmspitze: "Gegen die wohl defensiven Mainzer ist es besser, einen Mann mehr im gegnerischen Strafraum zu haben." Durch den Ausfall der Flügelzange Robben/Ribéry erwartet Olic auf den Seitenpositionen eine "andere Spielcharakteristik". Für ihn und Müller zählt gegen den Spitzenreiter aus Mainz nur ein Sieg. "Mainz hat die bessere Form, wir aber den besseren Kader", meinte Müller.

In der Auseinandersetzung im "Fall Robben" verwies Rummenigge auf einen klaren Beschluss des Aufsichtsrats am vorigen Montag. Der Bayern-Boss ist "irritiert", dass die Niederländer sich nach einem Gipfeltreffen vor zwei Wochen in München bisher nicht gemeldet hätten, "obwohl das eigentlich vereinbart war".

In dem Streit geht es um einen Schaden im "höheren siebenstelligen Bereich" durch den Ausfall von Robben, den die Bayern nicht allein zahlen wollen. Bei dem holländischen Nationalspieler war nach der Rückkehr aus dem Urlaub nach der Weltmeisterschaft ein fünf Zentimeter langer Muskelriss im linken Oberschenkel diagnostiziert worden, der ihn mehrere Monate außer Gefecht setzt. Robben hätte laut Rummenigge mit der Verletzung nicht zur WM nach Südafrika reisen dürfen. Die Schuld dafür treffe die Niederländer und ihren Arzt, deshalb sollten sie auch zahlen. (dpa)

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