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Er kann es noch. Ronny erzielte beide Tore für Hertha.

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Update

Der Brasilianer erzielt zwei Freistoßtore zum 2:2: Ronny rettet Hertha BSC

Hertha BSC sah in Freiburg schon wie der sichere Verlierer aus, doch dann sichert Ronny den Berlinern mit einem abgefälschten Freistoß noch einen glücklichen Punkt.

Inzwischen lief die sechste Minute der Nachspielzeit. Im gleißenden Licht des Freiburger Stadions legte sich Ronny den Ball zurecht. Seine Mannschaft lag 1:2 hinten. Ehe der Freistoß ausgeführt werden konnte, vergingen hektische Minuten. Dann lief Ronny an und wuchtete den Ball ins Freiburger Tor zum 2:2 (1:1)-Endstand. Anschließend fielen seine Mitspieler über ihn her. Er hatte schon die erste Führung der Gastgeber mit einem Freistoßtor in der ersten Halbzeit vor 23. 600 Zuschauern egalisiert und damit Hertha BSC vor einem Totalschaden bewahrt. „Mit dem Punkt können wir am Ende zufrieden sein“, sagte Torwart Thomas Kraft.

Es verwunderte wenig, dass Jos Luhukay seine Startelf im Vergleich zum schwachen Heimauftritt gegen Mainz vor einer Woche umgebaut hatte. Für Marcel Ndjeng, Peter Niemeyer, Johannes van den Bergh und Per Skjelbred rückten Ronny, Peter Pekarik, Hajime Hosogai und der wieder genesene Genki Haraguchi in die Mannschaft, in der der zuletzt blasse Jens Hegeler zur Überraschung der knapp 1000 mitgereisten Hertha-Fans eine Bewährungschance im zentralen Mittelfeld erhielt. Doch Hegeler machte nahtlos da weiter, wo er gegen Mainz aufgehört hatte. Er wirkte träge, an ihm lief auch dieses Spiel vorbei.

Der Freiburger Torwart Bürki war schlicht machtlos

Dass die Berliner mit einem 1:1 in die Pause gehen konnten, verdankten sie allein Ronny. Der Brasilianer benötigte im ersten Abschnitt genau einen lichten Moment am ruhenden Ball und er egalisierte die Führung der Freiburger. Genki Haraguchi hatte den Freistoß 25 Meter vor dem Freiburger Tor in zentraler Lage herausgeholt, war dabei aber auch schmerzhaft auf seine Schulter gefallen, die ihn zuletzt zum Aussetzen zwang. Ronny nahm Maß und zirkelte den Ball wunderschön ins obere rechte Eck. Der Freiburger Torwart Bürki war schlicht machtlos.

Fünf Minuten zuvor zeigten die Spieler von Hertha BSC jene naiven Verhaltensmuster in der Defensive, die sie bis dahin haben neun Gegentore kassieren lassen. Nach einer Ecke sprang Julian Schieber seinem zugeteilten Mann, Marc-Oliver Kempf, hinterher. Auch John Brooks verhielt sich zu passiv, sodass Kempf nahezu unbehindert zur Führung einköpfen konnte.

Allerlei Hektik in der Nachspielzeit - Ronny trifft für Hertha BSC

Bis dahin war das Spiel eine halbe Stunde lang völlig ereignisfrei verlaufen. Torraumszenen fehlten völlig. Während die Freiburger etwas agiler wirkten, fehlte den Berlinern sämtliche Dynamik. Hertha war im 4-1-4-1-System vorrangig um defensive Stabilität bemüht. Das Mitwirken von Hosogai machte sich positiv bemerkbar, obgleich er in der zweiten Hälfte nachließ. Nur nach vorn ging nicht viel. Auch deshalb nahm Luhukay zur Pause einen Wechsel vor. Für Schieber, der keinen Stich sah, kam Salomon Kalou. Doch nach gut einer Stunde musste erst einmal Herthas Torwart mit einer Glanztat einen Volleyschuss von Maximilian Philipp entschärfen.

Hertha fehlten offensiv Biss und Ideen, aber auch die Freiburger konnten lange Zeit keine Durchschlagskraft entwickeln. Vor allem die Berliner Außenspieler, Roy Beerens (rechts) und Haraguchi, kamen kaum zu Zug, so hing Kalou im Sturmzentrum zwangsläufig in der Luft.

Inzwischen war auch Valentin Stocker ins Spiel gekommen. Der Schweizer, mit einer Ablösesumme von 3,5 Million Euro der teuerste Zugang der Berliner seit vielen Jahren, gab sein Debüt im Hertha-Trikot. Mit seiner ersten Aktion handelte er sich eine Gelbe Karte ein. Dann musste Fabian Lustenberger – von Krämpfen geschüttelt – vom Feld. John Heitinga kam für ihn, doch ehe der Holländer überhaupt ins Spiel fand, erzielte Felix Klaus die erneute Führung für den Gastgeber, wobei John Brooks nicht gut aussah.

In der Nachspielzeit verloren die Berliner zunächst Nico Schulz, der wegen eines Fouls des Feldes verwiesen wurde. Beinahe im Gegenzug ergab sich nach allerlei Hektik eine Freistoßsituation für die Berliner an der Strafraumgrenze. Ein klarer Fall für Ronny, der sein drittes Saisontor erzielte. (Tsp)

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