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Immer wieder auffällig. Am Wochenende machten Anhänger des FC Hansa Rostock mal wieder negative Schlagzeilen, diesmal allerdings außerhalb des Fußball-Stadions.

© dpa

Ausschreitungen am Schweriner Hauptbahnhof: Rostocker Fußball-Fans attackieren Hertha-Anhänger

Am Samstag ist es auf dem Schweriner Hauptbahnhof zu schweren Ausschreitungen zwischen gewaltbereiten Fußballfans gekommen. Mal wieder beteiligt: Anhänger des FC Hansa Rostock.

Am Sonnabend gegen 21.50 Uhr ist es zu einem Aufeinandertreffen gewaltbereiter Anhänger von Hansa Rostock und Fans von Hertha BSC Berlin im Bereich des Schweriner Hauptbahnhofes gekommen. Die Rostocker hatten sich offenbar in der mecklenburgischen Landeshauptstadt verabredet, um Heimfahrende nach Berlin grundlos anzugreifen. Beide Gruppen befanden sich auf der Rückreise von den jeweiligen Spielorten ihrer Vereine. Hertha war am Sonnabend in Bremen aktiv, Hansa Rostock spielte in Erfurt.

Nach den schweren Ausschreitungen am zurückliegenden Wochenende fordert die Gewerkschaft der Polizei Konsequenzen. "Bahnhöfe dürfen nicht weiter zu Verabredungsorten für Massenschlägereien verkommen”, sagt Jörg Radek, der Vorsitzender des Bezirks Bundespolizei der GdP nach den neuerlichen Vorkommnissen am Rande von Fussballbegegnungen. Wenn keine resolute Kehrtwende eingeleitet wird, sei es eine Frage der Zeit, bis Verhältnisse wie beispielsweise in Italien herrschen.

Die Rostocker Polizeikräfte wurden zusammen gezogen. Nach dem Ausstieg begannen nach Angaben der Polizei sofort die Auseinandersetzungen mit verbalen Provokationen, dem Werfen von diversen Gegenständen wie Getränkedosen, Flaschen und Inhalten aus den dortigen Abfallbehältern. Es kam zu körperlichen Auseinandersetzungen und Schlägereien zwischen den Lagern. Eine Hundertschaft der Bundespolizei wurde nach Schwerin eingeflogen, um die zirka 300 Beteiligten zu trennen. Mit mehreren Hubschraubern und Einsatzkräften im gesamten Stadtgebiet von Schwerin hat die Bundespolizei die Rückreise der gewaltbereiten und gewaltsuchenden Fangruppen begleitet und weitere Eskalationen verhindert.

"30 Strafanzeigen wegen Landfriedensbruch sprechen eine deutliche Sprache”, sagte Jörg Radek. Nach seiner Einschätzung zeigt der Einsatz das hohe Maß an Professionalität und Mobilität der Bundespolizei. Zugleich fordert Radek aber auch, ermittelten Gewalttätern mit Beförderungsausschlüssen in den Bahnen zu begegnen. Notfalls müsse dazu das Bundespolizeigesetz geändert werden. "Die Gefahren für die ganz normalen, friedlichen Nutzer der Bahn durch Initiatoren von Massenschlägereien sind enorm und nicht mehr hinnehmbar", sagte er. Und weiter: "Mit Meldeauflagen bei Polizeidienststellen während des Spieles ihres Vereines kann ein Reiseverbote überwacht und durchgesetzt werden. Es muss das gemeinsame Ziel von Verbänden, Vereinen, Eisenbahnunternehmen und der Polizei sein, den gewalttätigen Spielverderbern das Handwerk zu legen." Tsp

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