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Sport: Rot-Weiß statt rot und weiß

Oberhausen freut sich auf die Zweite Bundesliga

Berlin - Ein Wunder gab es nicht – beim 1. FC Union. Dafür sah es wunderbar aus, wie sich die Profis von Rot-Weiß Oberhausen in ihrem von Ordnern flugs nach Spielschluss eingezäuntem Rasensegment auf dem Spielfeld der Alten Försterei freuen konnten. Hastig hatten die Spieler nach dem Saisonfinale die obligatorischen Aufstiegsshirts übergestreift und führten dann vor ihrem jubelnden Anhang über den Rasen kriechend die so genannte Raupe auf. 3:0 bei Union: Seit Samstag ist Oberhausen im Unterhaus, fußballerisch zumindest.

Die Oberhausener waren ein souveräner Gewinner bei einem Verlierer, der ohnehin kaum an sein Glück geglaubt hatte. Hinterher stellte sich sogar heraus: Union hätte auch bei einem Sieg mit vier Toren Vorsprung nicht aufsteigen können, da dann Fortuna Düsseldorf nach dem Sieg in Erfurt Zweiter geworden wäre. Unions Trainer Uwe Neuhaus war auch gar nicht mal so enttäuscht, dass sein Klub künftig weiter drittklassig ist. Er habe ja gesagt, dass man ein Wunder brauche. Zumindest eine Überraschung ist es, wie sich Oberhausen über die gesamte Saison in der Regionalliga Nord präsentiert hat. Dem Klub wurde kaum der zehnte Platz und damit die Qualifikation für die neue Dritte Liga zugetraut. Keiner habe doch geglaubt, dass seine Mannschaft am Ende vor Fortuna Düsseldorf stehen würde, sagt Oberhausens Trainer Hans-Günter Bruns. Die Düsseldorfer hätten „mit Sicherheit den drei- oder vierfachen Etat“.

Abstieg, Abstieg, Aufstieg, Aufstieg: Fünf Spielzeiten in fünf verschiedenen Spielklassen hat Rot-Weiß Oberhausen nun hinter sich. Ein ganz großes Datum gibt es in der Oberhausener Klubgeschichte, den Bundesligaaufstieg von 1969. Der 31. Juni 2008 sollte von der Wertigkeit her wenige Plätze dahinter kommen, denn der Durchmarsch von der Oberliga zurück in die Zweite Liga ist um so erstaunlicher, als dass der Klub im wesentlichen auf Spieler aus der Region setzt. Selbst der italienisch stämmige Torjäger Mike Terranova ist in Bochum geboren. Viel ändern am Konzept soll sich auch in der Zweiten Bundesliga nicht, großes Geld wird es bei RWO nicht geben. 16 Spieler hat der Klub schon für die kommende Saison unter Vertrag. Trainer Bruns, künftig Sportlicher Leiter, sagt, man werde nicht „am großen Rad drehen. Wenn wir wieder absteigen, dann steigen wir halt wieder ab“. Claus Vetter

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