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Sport: Sanierung Olympiastadion: Wenn Fans spiegelverkehrt sitzen - Herthas Anhänger müssen beim Dauerkarten-Kauf umdenken

Einer versteht die ganze Aufregung nicht. "Es ist ja nichts anderes, als spiegelverkehrt zu sitzen", verbreitet er über Internet auf der Homepage von Hertha BSC.

Einer versteht die ganze Aufregung nicht. "Es ist ja nichts anderes, als spiegelverkehrt zu sitzen", verbreitet er über Internet auf der Homepage von Hertha BSC. Ob er damit so manch erbosten Fan des Fußball-Bundesligisten beruhigt? Die erregen sich darüber, dass sie als Dauerkartenbesitzer in der nächsten Saison nicht auf ihren angestammten Plätzen im Fanblock des Olympiastadions (P, Q, R) sitzen würden, sondern ausgerechnet in den bisherigen Gästeblöcken F, G und H. Und so ganz nebenbei erregen sie sich auch über angehobene Preise.

Bekanntlich wird das Olympiastadion demnächst eine Baustelle und bei den Hertha-Heimspielen lediglich eine Kapazität von 55 000 Plätzen bieten. Da zunächst vom Marathontor aus Richtung Gegentribüne umgebaut und das dortige Dach abgerissen wird, nimmt Hertha die gesamte Nordseite aus dem Dauerkartenverkauf heraus. Für den Umbau des Unterrings werden zwei Saisons eingeplant. Wenn das Spielfeld in der Sommerpause 2002 abgesenkt wird, müssen die Arbeiten am Unterring beendet sein.

Ein wenig neidisch werden die Dauerkarten-Besitzer auf jene blicken, die ihre Karten an der Tageskasse erstehen. Die können nämlich, jeweils nach dem Stand der Sanierungsarbeiten, Tickets für die Nordseite erhalten, sogar für die begehrten Blöcke in der bisherigen Fankurve. Die Anhänger der Gäste-Mannschaften werden ebenfalls nach den baulichen Gegebenheiten platziert, natürlich möglichst weit weg von den Hertha-Fans.

Nach Angaben von Herthas Geschäftsstellenleiter Matthias Huber hat sich die neue Konstellation beim Dauerkarten-Angebot bislang nicht negativ auf den Verkauf ausgewirkt. Der hat bereits begonnen, ist über die Geschäftsstelle am Olympiastadion und über die Ticket-Hotline (01805-437842) möglich. Mit der normalen Dauerkarte werden 17 Heimspiele und die erste Heimpartie im Uefa-Pokal abgedeckt. Neu angeboten wird eine Premiumkarte, die zusätzlich für die Begegnungen im DFB-Pokal und alle Uefa-Cup-Spiele gilt. Dabei wird der Preis vom Konto des Käufers abgebucht.

Was die Erhöhung der Preise angeht: Für die Oberring-Kurvenkarten wurden bislang 239 Mark verlangt, nun sind es 259, ein Platz im Unterring Kurve kostet nun 289 Mark statt bislang 269. Dafür wurde der Preis für das Ticket auf der Haupttribüne, Unterring B, von 498 auf 399 DM gesenkt. Vereinsmitgliedern wird ein zehnprozentiger Nachlass gewährt. Huber: "Insgesamt kalkulieren wir mit sinkendem Erlös aus dem Verkauf von Dauerkarten." In der vergangenen Saison wurden 25 000 Dauerkarten verkauft.

Die neue Saison beginnt am 11./13. August in München. Trainingsauftakt ist für Hertha am 5. Juli. Eine knappe Woche später geht es ins Trainingslager nach Österreich.

Klaus Rocca

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