zum Hauptinhalt
Sascha Lewandowski arbeitete bis März bei Union Berlin.

© dpa

Update

Früherer Trainer des 1. FC Union Berlin: Sascha Lewandowski ist tot

Sascha Lewandowski, ehemaliger Trainer des 1. FC Union Berlin, wurde am Mittwoch tot in seiner Wohnung in Bochum gefunden.

Der frühere Bundesliga-Trainer Sascha Lewandowski ist tot. Der 44-Jährige wurde am Mittwochnachmittag in seiner Wohnung in Bochum aufgefunden. Das bestätigte die Bochumer Polizei am Donnerstagvormittag gegenüber dem Tagespiegel. Weitere Informationen wollten die Polizei und die Bochumer Staatsanwaltschaft zunächst nicht mitteilen. Sollte das Amtsgericht dem Antrag auf Obduktion stattgegeben, würde Lewandowski Anfang kommender Woche obduziert werden.

Zuletzt war Lewandowski Trainer beim Zweitligisten 1. FC Union Berlin. Dort hatte er im März wegen eines Burnouts aufgehört. "Wir sind tief  bestürzt und unglaublich traurig. Unsere aufrichtige Anteilnahme und  unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen von Sascha  Lewandowski", sagte Union-Präsident Dirk Zingler. Auch Bayer Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade reagierte mit großer Betroffenheit auf den Tod Lewandowskis, der lange für den Klub im Rheinland gearbeitet hatte. „Ich bin völlig schockiert“, sagte Schade. „Er hat sich bei Bayer große Verdienste erworben und Spuren hinterlassen.“

Viele Spieler und Klub-Vertreter äußern ihr Beileid

Die Polizei teilte gegenüber "Focus Online" mit, dass sie von Suizid ausgehe. Nach Informationen der „WAZ“ liegen keine Hinweise auf ein Fremdverschulden vor. Der Tagesspiegel erfuhr aus informierten Kreisen, dass sich der mentale Gesundheitszustand Lewandowskis in den vergangenen Monaten stark verschlechtert habe.

Lewandowski hatte im September 2015 den Posten als Cheftrainer bei Union angetreten. Dort ließ er sich Mitte Februar 2016 zunächst krankschreiben. Im März entschied er sich auf Anraten seiner Ärzte und in Abstimmung mit dem Verein wegen eines akuten Erschöpfungssyndroms (Burnout) zur Auflösung des Vertrages.

Von 2007 bis 2012 hatte Lewandowski als U-19-Trainer bei Bayer gearbeitet und war im April 2012 gemeinsam mit Sami Hyypiä zum Chefcoach der Profimannschaft befördert worden. Zur Saison 2013/2014 wechselte er auf eigenen Wunsch zurück in die Jugendabteilung und übernahm die Aufgabe als Nachwuchs-Cheftrainer. Nach der Entlassung von Hyypiä Anfang April 2014 sprang Lewandowski noch einmal als Interimstrainer das Bundesligateams ein und führte Bayer in den letzten fünf Saisonspielen mit vier Siegen und einem Remis auf den vierten Rang.

Bayer-Sportdirektor Rudi Völler erreichte die Nachricht vom Tod Lewandowskis in Australien. „Es ist für uns alle kaum vorstellbar, dass Sascha tot ist. Er war ein toller Mensch, der all seine Kraft und Leidenschaft in seine Arbeit einbrachte“, wurde Völler auf der Bayer-Homepage zitiert. Auch der langjährige Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser zeigte sich tief bewegt. „So stark betroffen wie heute war ich noch nie. Es ist fürchterlich, wenn man ihn so gut kannte wie ich“, sagte er der „Rheinischen Post“.

Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff zeigte sich „bestürzt und sehr traurig“, wie er im französischen DFB-Standort Évian-les Bains sagte. Im Internet drückten zahlreiche weitere Spieler und Vertreter deutscher Profiklubs ihr Mitgefühl aus. Lewandowskis früherer Leverkusen-Spieler Hakan Calhanoglu zeigte sich „schockiert“. Auf Twitter schrieb der Türke: „Ruhe in Frieden, Sascha Lewandowski.“ (Tsp/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false