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SC Freiburg: Folgt Sarstedt auf Finke?

In Freiburg legte man beim Sportclub immer Wert auf die Feststellung, ein besonderer Verein zu sein. In dieser Woche werden die letzten Zweifel an der exponierten Stellung des SC ausgeräumt.

Freiburg - In Freiburg legte man beim Sportclub immer Wert auf die Feststellung, ein besonderer Verein zu sein. In dieser Woche werden die letzten Zweifel an der exponierten Stellung des SC ausgeräumt. Im Theater um Chefcoach Volker Finke könnte in den nächsten Tagen beim Fußball-Zweitligisten ein weiteres Kapitel geschrieben werden. Obwohl mit Robin Dutt (Stuttgarter Kickers) bereits ein mit einem Arbeitsvertrag ausgestatteter Nachfolger feststeht – weil der Vorstand im Dezember 2006 die Trennung von Finke nach 16 Jahren beschloss – will man nun den bisherigen Finke-Assistenten Achim Sarstedt zum neuen Cheftrainer machen. Damit wollen Teile des Vorstandes die tiefen Gräben im Verein, die sich nach der Entscheidung auftaten, schließen. Seit Wochen versucht die Fan-Initiative „Wir-sind-Finke“, eine außerordentliche Mitgliederversammlung herbeizuführen, auf der man die Rücknahme der Trennung erreichen will. Die nötigen 558 Stimmen, so die letzten Meldungen, seien bis auf etwa 30 zusammen.

Nun wird kolportiert, Schatzmeister Heinrich Breit wolle Achim Stocker als Vorsitzenden beerben. Zudem soll auch Vorstandsmitglied Fritz Keller gehen. Keller ist ein enger Freund Stockers, den dieser immer wieder vorschickte, um Kritik in Richtung Finke zu lancieren. Der fußballerische Staatsstreich in Freiburg kommt just in dem Moment zum tragen, in dem sich Vereinschef Stocker auf einer Kreuzfahrt befindet. Er soll am Freitag zurückkehren. Schatzmeister Breit wollte sich nicht äußern und der stellvertretende Vorsitzende Fritz Keller meinte, er könne dazu nichts sagen. Er sagte aber auch: „Ich kann das auch nicht dementieren.“

Aus Freiburg ist nun zu hören, die neueste Variante seiner Nachfolgeregelung finde die Zustimmung von Volker Finke. Der allgewaltige Trainer habe Sarstedt mit durchgesetzt, der Finkes Lebenswerk weiter führen solle. Sarstedt, der wegen der für ihn ebenfalls im Dezember 2006 ergangenen Kündigung 160 000 Euro Abfindung vor einem Arbeitsgericht erstritten hat, ist auch als Assistent von Ralf Rangnick bei Zweitligaaufsteiger TSG Hoffenheim im Gespräch.

Seit Monaten hatte sich Finke gegen seinen Rauswurf gewehrt. Weder er noch Manager Andreas Bornemann wurden wie verabredet in die Nachfolgeregelung eingebunden, die Stocker im Alleingang abwickelte. Das hat Finke schwer getroffen. Nun könnte Finke doch noch zum Sieger werden – wenn sein Assistent sein Nachfolger wird. Oliver Trust

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