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Sieg im Spitzenspiel! Nach dem 25:23-Erfolg in Magdeburg haben die Füchse nun 8:2 Punkte.

© dpa

SC Magdeburg - Füchse Berlin 23:25: Füchse gewinnen beim Rivalen

SCM-Trainer Frank Carstens kann einfach nicht gegen die Füchse gewinnen. Die Berliner setzen sich im Spitzenspiel des fünften Spieltages beim Rivalen SC Magdeburg trotz eines schwachen Starts mit 25:23 (13:8) durch.

Ach, die Berliner. Immer wieder diese Berliner. Muss Frank Carstens zwangsläufig gedacht haben. Gesagt hat es der Trainer des SC Magdeburg am Sonntag so zwar nicht, zumindest nicht verbal, dafür aber mit dem Gesicht. Es sah reichlich genervt aus. Schließlich ist Frank Carstens jetzt schon drei Jahre beim SC Magdeburg, er hat den Klub sportlich zurück in die Spur geführt, hat Ambitionen geweckt. Aber eines hat Carstens eben noch nicht geschafft in seiner Amtszeit an der Börde: einen Sieg gegen die Füchse Berlin.

Diese Serie hat auch nach dem neunten Duell in Serie Bestand. Mit 25:23 (13:8) setzten sich die Berliner im Spitzenspiel des fünften Spieltags der Handball-Bundesliga durch. "Wir haben eine richtige starke Defensive gespielt, insgesamt eine sehr gute Mannschaftsleistung", sagte Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson, "ich bin sehr zufrieden". Und Carstens? Befand lapidar: "Wir haben einfach keine Lösungen gefunden." 

Dabei waren die Berliner denkbar ungünstig in die Begegnung gestartet: mit einem vergebenen Siebenmeter und zwei aus einfachen Ballverlusten resultierenden Gegentoren. Nach fünf Minuten hatten die Gäste allerdings ihre Anlaufschwierigkeiten abgelegt. Einzig gegen Robert Weber, den wuseligen Rechtsaußen der Magdeburger, fiel den Berlinern zunächst nicht viel ein. Der kleine Österreicher erzielte sechs der ersten acht Treffer für die Gastgeber.

Den Füchsen Berlin konnte gegen den SC Magdeburg alles egal sein - denn sie hatten Bartlomiej Jaszka

Den Füchsen konnte das an diesem Nachmittag allerdings herzlich egal sein, sie hatten ja Bartlomiej Jaszka in ihren Reihen, der in der Offensive nicht nur glänzend Regie führte, sondern auch selbst traf. Und sie hatten natürlich Silvio Heinevetter, wobei sich der Nationaltorhüter gegen seinen Ex-Klub in Anbetracht der schlechten Wurfauswahl des SCM kaum dagegen wehren konnte, dass zur Halbzeit bereits zehn Paraden im persönlichen Protokoll standen. Es war dies nicht zuletzt ein Verdienst der großartigen Abwehrarbeit seiner Vorderleute, die über 60 Minuten keine einzige Zeitstrafe gegen sich kassierten.

Jaszka war es im übrigen auch, der die erste Führung der Berliner erzielte. Mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 7:6 leitete der Pole die beste Phase der Berliner ein, die sich dank der Schnelligkeit von Linksaußen Fredrik Petersen (5 Tore) und der reinen Muskelmasse von Jesper Nielsen am Kreis (4) bis zur Pause deutlich absetzten. Mit diesem Zwischenspurt entledigten sich die Berliner zudem eines Faktors, der in Magdeburg für gewöhnlich sehr bedeutsam ist und erst in der vergangenen Woche gehörigen Anteil am überraschenden Sieg über Meisterschaftskandidat Flensburg-Handewitt hatte: das frenetische Publikum. die meisten der 6235 Zuschauer in der Arena waren zur Pause verstimmt, während die mitgereisten Berliner unter ihnen, geschätzte 200, lautstark feierten. Halbzeit, 8:13.

Nach dem Seitenwechsel agierten die Füchse im vermeintlich schwersten Punktspiel der bisherigen Saison überaus souverän. Bis zur 50. Minute konnten die Magdeburger den Rückstand zu keinem Zeitpunkt auf weniger als fünf Tore verkürzen, weshalb SCM-Trainer Frank Carstens zum letzten – verzweifelten – Mittel griff: bei eigenem Ballbesitz opferte er in der Schlussphase zu Gunsten eines siebten Feldspielers seinen Torhüter. "Am Ende war es so, wie es immer ist in Magdeburg", sagte Sigurdsson, "die haben sich zurückgekämpft und es noch einmal spannend gemacht". Dank der Nervenstärke Iker Romeros brachten die Füchse ihren Vorsprung über die Zeit. Der Spanier hatte in der hitzigen Schlussphase drei Siebenmeter sicher verwandelt. Kapitänssache.

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