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Sport: SCC verliert auch zweites Finale

Der Volleyball-Bundesligist unterliegt 0:3 gegen Friedrichshafen

Berlin - Irgendwann im dritten Satz brüllten Hunderte SCC-Fans: „Attacke“. Ein letzter, verzweifelter Versuch, doch noch alles zu retten. Vergeblich: Der Volleyball-Bundesligist SC Charlottenburg unterlag gestern in eigener Halle auch im zweiten Finalspiel um die deutsche Meisterschaft dem Titelverteidiger VfB Friedrichshafen 0:3 (22:25, 22:25, 17:25). Wenn der VfB am Samstag das dritte Spiel gewinnt, ist er Meister.

Der SCC trat geschwächt an: Marcus Böhme spielte mit lädiertem Daumen, Außenangreifer Dirk Westphal fiel mit Fieber aus. Für ihn rückte Sebastian Prüsener von der Libero- auf die Außenangreiferposition. Die rund 2000 Zuschauer stimmten die Gastgeber trotzdem mit wuchtigen Trommelschlägen und viel Geschrei auf das Spiel ein.

Allerdings wurden sie relativ schnell ruhiger. Denn der SCC hatte zu Beginn einige Probleme. Die Sprungaufgaben der Friedrichshafener waren zu stark, die Annahme der Gastgeber zu schwach, sodass SCC-Trainer Michael Warm beim Stand von 2:6 die erste Auszeit nahm. Auch danach beruhigte sich das SCC-Spiel aber nicht unbedingt. Die Annahme wackelte weiter, so dass der VfB einmal sogar in aller Ruhe einen Dreier-Block stellen konnte – und den Ball abwehrte. Erst als die Aufgaben der Berliner druckvoller wurden, kamen sie heran und konnten beim 16:16 erstmals ausgleichen. Doch unnötige Patzer sorgten dafür, dass Friedrichshafen den Satz doch noch gewann.

Im zweiten Satz steigerte sich der SCC ganz erheblich, der Block stand besser, und bis zum 14:12 lagen die Berliner immer in Führung. Dann verletzte sich Sebastian Prüsener bei einer unglücklichen Aktion am linken Sprunggelenk. Er erlitt nach einer ersten Diagnose zumindest einen Bänderriss. Aber die Berliner verkrafteten diesen Ausfall gut, sie vergrößerten ihren Vorsprung auf 16:12. Doch dann verstärkte Friedrichshafen mit besseren Aufgaben den Druck und kam immer näher heran. Der SCC wurde nervös und verlor den Satz noch 22:25.

Im dritten Satz konnte der SCC nur bis zum 6:6 mithalten. Danach lag er immer im Rückstand. Block und Annahme waren zu schwach, die Aufgaben nicht druckvoll genug, Aleksandar Spirovski, in dieser Phase stärkster SCC-Spieler, punktete zwar, aber das war zu wenig zum Satzgewinn. Frank Bachner

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