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Sport: Schalke behält die Nerven

Der Tabellenführer behauptet sich mit einem mühsamen 2:0 gegen Cottbus

Hoch oben in der Bundesliga hat sich die Schrittfolge geändert, nicht aber die Reihenfolge. Zu Beginn des 30. Spieltags hatte Verfolger Werder Bremen mit dem Sieg über Alemannia Aachen vorgelegt, und Spitzenreiter Schalke musste nachziehen. Diese Aufgabe bereitete den Gelsenkirchenern ein wenig Unbehagen, aber sie brachten viel Geduld auf und behielten trotz einer schwachen ersten Hälfte einen kühlen Kopf. „Die Nerven verlieren wir schon mal gar nicht“, sagte Mirko Slomka, der Cheftrainer des Tabellenführers. Dennoch gebe es vier Wochen vor Saisonende keinen Grund, sich zu sicher zu fühlen. „Jede Niederlage kann uns von der Spitze stoßen.“

Der Druck, nachziehen zu müssen, lastete eine Stunde lang schwer auf den Schalkern. Sie ergriffen zwar früh die Initiative, die meisten ihrer Angriffe jedoch gingen über das Stadium des Versuchs nicht hinaus. Cottbus ließ sich zunächst nicht aus der Reserve locken und schon gar nicht aus der eigenen Hälfte heraus. „In der ersten Halbzeit haben sie uns das Leben schwer gemacht, da war es ein richtig hartes Stück Arbeit“, sagte Slomka. Im ersten Durchgang sah sich Tomislav Piplica, der Torwart des FC Energie, nur einmal zum Eingreifen gezwungen. Als ein wuchtiger Schuss des Mittelfeldspielers Fabian Ernst auf ihn zukam, parierte der Schlussmann hervorragend. Als einziger Schalker vermochte Gerald Asamoah die Absperrung des Lausitzer zu überwinden. Sein Schuss war allerdings harmlos.

Die meistbeachtete Szene der ersten Hälfte spielte sich, im doppelten Sinne, an der Grenze ab. Im Zweikampf mit dem Schalker Abwehrspieler Dario Rodriguez ging Igor Mitreski an der Sechzehnmeterlinie derart ungestüm zu Werke, dass die Grenze des Erlaubten überschritten schien. Schiedsrichter Manuel Gräfe pfiff auch – allerdings zur Pause.

Nach dem Wiederbeginn kam mehr Bewegung ins Spiel. Timo Rost flankte von rechts Richtung Tor und hätte fast hinein getroffen; doch der Ball prallte gegen die Latte – die erste Schrecksekunde für Schalke. Wenig später führte Rost den Favoriten zurück in die Spur, die zum Titelgewinn führen könnte. Der Mittelfeldspieler lenkte eine Flanke von Hamit Altintop, der sich auf dem rechten Flügel durchgesetzt hatte, zum Führungstreffer der Westfalen ins eigene Tor. „Ich will den Ball ins Aus grätschen, bekomme ihn an die Fußspitze und dann geht er ins Tor“, sagte Rost. „Ich gebe ja gern Fehler zu, aber in diesem Fall kann man mir keinen Vorwurf machen. Wenn ich nicht hingehe, schiebt Lincoln locker ein.“

Dank Rosts Hilfe gewann der Titelkandidat, der als solcher bis dahin nicht zu erkennen war, an Stabilität und Selbstvertrauen. Vier Minuten nach dem 1:0 fiel das zweite Tor: Nach einem Eckstoß von Lincoln drückte der starke Verteidiger Marcelo Bordon, der als Kapitän beherzt voranging, den Ball mit dem Kopf an seinen Bestimmungsort.

Danach kickte Schalke zwar immer noch nicht meisterlich, lief aber nicht Gefahr, den Sieg aus der Hand zu geben. Und so zog der Revierklub letztlich ungefährdet an Bremen vorbei. Beim nächsten Mal muss Schalke wieder in Vorleistung treten. Slomka sieht darin einen Vorteil. „Am Freitag in Bochum können wir nachlegen, da freuen wir uns drauf“, sagte er.

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