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Doppelpack auf Schalke: Fernando Torres jubelt, Schalkes Fans sind bedient.

© Imago

Schalke - Chelsea 0:3: Torres trifft doppelt

Dank zweier Tore von Fernando Torres und einem Treffer von Eden Hazard gewinnt der FC Chelsea beim FC Schalke 04 mit 3:0.

Es war ein Abend, der den Spielern des FC Schalke 04 als sehr lehrreich in Erinnerung bleiben dürfte. Sie hatten eine ordentliche Leistung geboten, agierten mit dem FC Chelsea lange Zeit auf Augenhöhe und gingen doch als klarer Verlierer vom Platz. 0:3 (0:1) hieß es am Ende der dritten Partie in der Gruppenphase der Champions League, weil sie das Londoner Abwehrbollwerk nicht einreißen konnten und an den Fähigkeiten des überragenden Spielers des Abends, des zweifachen Torschützen Fernado Torres, verzweifeln mussten.

Es war der erste Dämpfer für die Schalker in diesem laufenden Wettbewerb, noch haben sie aber gute Chancen, das Achtelfinale zu erreichen. Gruppenfavorit Chelsea scheint indes aber eine Nummer zu groß zu sein. Die Partie hatte noch gar nicht richtig begonnen, da gingen die Engländer vor 54.442 Zuschauern in der Gelsenkirchener Arena bereits in Führung. Bei einem Eckball für den FC Chelsea nach fünf Minuten schien die Mannschaft von Trainer Jens Keller noch nicht auf Wettkampfmodus geschaltet zu haben. Anders war es nicht zu erklären, weshalb Fernando Torres am langen Torpfosten völlig ungedeckt den Ball aus kürzester Distanz einnicken konnte.

Dieser Gegentreffer zeigte Wirkung. Die Schalker wirkten verunsichert, schoben sich zunächst mutlos den Ball zu und waren froh, nicht noch weitere Angriffe abwehren zu müssen. Zudem hatten die Spieler zusätzlich das große Problem, dass Jens Keller ohne gelernte Spitze spielen ließ und es mit Kevin-Prince Boateng als einzigem Angreifer versuchte. Der einzige noch verbliebene einsetzbare Schalker Stürmer, Adam Szalai, musste zur Überraschung auf der Bank Platz nehmen. Kevin-Prince Boateng fühlte sich aber zu Beginn der Begegnung sichtlich unwohl auf dieser Position. Er war in der Anfangsphase kaum anspielbar und hatte große Mühe, in die Partie zu finden, was auch mit seiner in letzter Sekunde auskurierten Knieverletzung zu tun gehabt haben dürfte.

Der Spielfluss der Schalker war dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Mannschaft von José Mourinho stellte nach der Führung ihre Offensivbemühungen kurioserweise beinahe vollständig ein und ließ damit die Schalker nach und nach ins Spiel finden.

Bis zur ersten Tormöglichkeit dauerte es 18 Minuten. Mit einem feinem Pass in die Gasse bediente Julian Draxler den dynamisch gestarteten Dennis Aogo, der mit seinem Schuss aus spitzem Winkel an Torhüter Petr Cech scheiterte. Ab diesem Zeitpunkt wirkten die Schalker befreiter. Die seriösen und engagierten Bemühungen, den Ausgleich zu erzielen, waren ihnen in der Folge keineswegs abzusprechen. Sie gingen engagiert und leidenschaftlich zu Werke, vor allem der 18 Jahre alte Max Meyer wirkte in der Zentrale sehr bemüht.

Allerdings entwickelten die Schalker lange Zeit nicht genug spielerische Kreativität und Ideen, den Abwehrriegel der Engländer zu knacken - immer wieder prallten sie wirkungslos daran ab. Zumindest dieser unerfreuliche Zustand sollte sich einige Minuten vor dem Halbzeitpfiff verändern. Kevin-Prince Boateng versuchte es nach 40 Minuten mit einem brachialen Distanzschuss, den Cech erneut glänzend parierte. Wenige Augenblicke später kam Roman Neustädter überraschend frei zum Kopfball, aber wieder riss der Torhüter mit einem Reflex die Arme hoch und lenkte die Kugel über die Querlatte.

Diese späten aber guten Tormöglichkeiten mussten den Schalkern eigentlich Mut gemacht haben für die zweite Hälfte. Allerdings zeigte sich fünf Minuten nach Wiederbeginn, weshalb das Mourinho-Team zu den europäischen Spitzenmannschaften gezählt wird. Aus dem Nichts können sich diese Teams Tormöglichkeiten herausspielen. Der bis dahin völlig abgetauchte Fernando Torres köpfte eine Flanke an das Tordreieck und verfehlte nur um Millimeter seinen zweiten Treffer.

Das Team aus Süd-London versuchte in der zweiten Hälfte, mehr am Spiel teilzunehmen und sich nicht nur auf die Defensive und ihren Torhüter zu verlassen, was die Bemühungen der Schalker erschwerte. Benedikt Höwedes hatte nach 67 Minuten dennoch eine Kopfballchance, die er aber vergab. Im Gegenzug erhielten die Schalker den nächsten Nackenschlag. Nach einem Konter erzielte erneut Torres das 2:0. Die Schalker hatten spätestens ab diesem Zeitpunkt die Kraft und den Glauben an sich vollends verloren. Eden Hazard stellte drei Minuten vor dem Ende, wieder nach einem Konter, den Endstand her.

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