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Sport: Schalke, Milan und die neue Dimension

Gelsenkirchen - Hamit Altintop hatte fette Beute gemacht. Erst sicherte er dem FC Schalke 04 mit einem gewaltigen Schuss aus mehr als dreißig Metern Entfernung einen Punkt gegen den AC Mailand; nach dem Schlusspfiff tauschte Altintop mit einer Mailänder Fußball-Legende das Trikot.

Gelsenkirchen - Hamit Altintop hatte fette Beute gemacht. Erst sicherte er dem FC Schalke 04 mit einem gewaltigen Schuss aus mehr als dreißig Metern Entfernung einen Punkt gegen den AC Mailand; nach dem Schlusspfiff tauschte Altintop mit einer Mailänder Fußball-Legende das Trikot. „Paolo Maldini hat schon viele Spiele gemacht, und er war schon oft sehr erfolgreich“, sagte der türkische Torschütze. „Da kann man ruhig mal das Trikot mitnehmen.“ Während Maldini im Vereinsfußball schon beinahe alles erlebt und gewonnen hat, lag der Mitnahme-Effekt für Altintop und seine Mitstreiter beim 2:2 gegen Mailand im ersten Heimspiel der aktuellen Champions-League-Saison mehr im Erlebnis als im Ergebnis.

Ralf Rangnick, der Fußballdozent in Diensten des Revierklubs, sah seine Mannschaft in einer neuen Dimension. Neunzig Minuten ohne Verschnaufpause zu spielen, gelinge auf diesem Niveau nicht oft. „Das war komplette Unterhaltung.“ Das fand auch Manager Andreas Müller. „Wir haben am Limit gespielt, besser kann Schalke gegen Milan nicht spielen.“ Aber wegen der Niederlage zum Auftakt in Eindhoven sei „der eine Punkt ein bisschen zu wenig“.

Schalker Hochrechnungen besagen, dass die Mannschaft mit zwei Heimsiegen gegen Fenerbahce und Eindhoven sowie einem Unentschieden auswärts noch Chancen hat, Gruppenzweiter zu werden. Für dieses Ziel fühlen die Spieler sich gewappnet, trotz eines schwachen Saisonstarts: „Wir können auch gegen große Mannschaften gewinnen“, behauptet Stürmer Kevin Kuranyi. Diese Meinung war vom Ergebnis nur zur Hälfte gedeckt. Kuranyi verließ eine Viertelstunde vor Schluss, von Krämpfen geplagt, den Platz. Die Nordkurve zollte ihm viel Beifall und würdigte seinen Einsatzwillen mit dem höchsten Arbeiterlob. Sein großes Laufpensum war statistisch so schwer zu fassen wie der Gewinn, den Schalke aus diesem glanzvollen Auftritt zu ziehen vermag. Es war ein großes Ereignis, aber wieder kein großer Sieg. Wie gern würden auch Spieler und Trainer des Revierklubs in der Champions League einmal sagen: Wir haben uns verausgabt – und gewonnen.

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