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Auf Wiedersehen. Bobby Brown kehrt mit Siena nach Berlin zurück. Foto: dpa

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Sport: Schlüsselspiel gegen Schlüsselspieler

Alba empfängt heute Siena – und Bobby Brown.

Berlin - Die Frage war ein bisschen länger, die Antwort fiel sehr kurz aus. Am Dienstag wurde Alba Berlins Trainer Sasa Obradovic gefragt, ob die Euroleague-Partie gegen Montepaschi Siena am Donnerstagabend (20.45 Uhr, Arena am Ostbahnhof) eine Art kleines Finale sei. „Ja“, sagte Obradovic. Der Blick auf die Tabelle unterstreicht das. Nach fünf Spielen liegen Alba und Siena mit zwei Siegen und drei Niederlagen als Dritter und Vierter gleichauf. In der Sechsergruppe qualifizieren sich die besten vier Teams für die Runde der besten 16. „Wir wissen, dass das eine große Chance für uns ist“, sagt Obradovic. Sportdirektor Mithat Demirel stimmt zu: „Die Partie hat Play-off-Charakter. Wenn wir unter die Top 16 wollen, müssen wir gewinnen.“ Das Gute daran sei: „Wir haben es selbst in der Hand.“

Dass Alba so gut dasteht, hängt auch damit zusammen, dass die Berliner das Hinspiel in Siena zum Auftakt der Euroleague überraschend mit 92:82 gewinnen konnten. Seitdem hat sich der Italienische Meister allerdings gesteigert. Zuletzt gab es zwei deutliche Siege in Europa. Schlüsselspieler in den Reihen von Siena ist der US-Amerikaner Bobby Brown, der in der Saison 2007/08 für Alba spielte und maßgeblichen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft hatte. In den beiden vergangenen Spielen gegen Chalon und in Gdynia gelangen dem Aufbauspieler 34 und 27 Punkte – anschließend wurde er jeweils zum Spieler der Woche in der Euroleague gewählt. „Wir müssen Bobby Brown stoppen“, sagt Obradovic. Der sei besonders motiviert, allerdings nicht, weil es gegen seinen früheren Klub geht, sondern, „weil er mit Siena dieses Spiel unbedingt gewinnen will“.

Alba muss aber nicht nur auf Brown achten, Siena hat weitere gute Schützen in seinen Reihen. In Gdynia verwandelten die Italiener unglaubliche 19 Dreipunktewürfe und stellten damit einen neuen Rekord in der Euroleague auf. „Wir werden nicht jeden Versuch von Außen verhindern können, aber wir dürfen keine offenen Würfe zulassen“, sagt Albas Allrounder Zach Morley. Wichtig wird zudem sein, wie Alba ins Spiel kommt. „Wir müssen besser beginnen als gegen Maccabi“, fordert Obradovic. Gegen die Israelis startete sein Team extrem nervös und lag schnell 0:12 zurück. Dass das noch einmal passiert, glaubt Albas Trainer aber nicht: „Wir wissen, dass wir Siena schlagen können. Deswegen sind wir am Anfang hoffentlich nicht ganz so nervös wie vergangene Woche.“

Rechnen wollen die Berliner zwar jetzt noch nicht, aber klar ist, dass die Mannschaft mit drei Siegen aus den verbliebenen Heimspielen so gut wie sicher weiterkommen würde. Andererseits meint Zach Morley: „Wir haben bisher auch auswärts gut gespielt und waren da wiederholt nah dran.“ Selbst eine knappe Niederlage gegen Siena könnte am Ende noch von Bedeutung sein, falls der direkte Vergleich mit den Italienern herangezogen werden muss. „Wir sind genau da, wo wir sein wollen“, sagt Demirel. Und bringt damit die gegenwärtige Stimmung bei Alba vor dem kleinen Endspiel gegen Siena auf den Punkt. Lars Spannagel/Jörg Leopold

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