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Sport: Schmerz und Ärger

Albas Greene verletzt sich beim 71:73 gegen Siena

Berlin – Fünf Sekunden waren noch zu spielen, als William Avery beim Stand von 69:71 zwei Freiwürfe für Alba Berlins Basketballer zugesprochen bekam. Der erste landete am Ring, vertan war die Chance zu Ausgleich und Verlängerung. Montepaschi Siena traf noch einmal, Averys letzter verwandelter Freiwurf eine Sekunde vor Ablauf der Uhr reichte nicht mehr: Die Berliner verloren im Uleb-Cup gegen den Tabellenführer der Gruppe C nach starker kämpferischer Leistung 71:73 (42:32). Bester Werfer war Chris Owens mit 19 Punkten. Damit haben die Berliner in sechs Tagen in drei Spitzenspielen einmal gewonnen (Bamberg) und zweimal verloren (Jerusalem und Siena). Alba ist in der Tabelle nun Fünfter.

Zum Ärger über die Niederlage kommt der Schreck über die Verletzung von Demond Greene. Der deutsche Nationalspieler wurde vor 4725 Zuschauern minutenlang auf dem Feld behandelt, nachdem er sich Ende des ersten Viertels den rechten Fuß verdreht hatte und dieser aus dem Gelenk gesprungen war. Er wurde ins Unfallkrankenhaus Marzahn gebracht. Eine genaue Diagnose lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. „Die Reaktion der Mannschaft auf Greenes Verletzung war sensationell“, lobte Trainer Henrik Rödl.

Gerade hatte Greene Alba erstmals in Führung gebracht, da spurtete er erneut auf den Korb zu, gefolgt von Sienas Joseph Forte. Greene versuchte ein Dunking, der Ball prallte vom Ring zurück. Er kam nicht mehr dazu, sich über die vergebene Riesenchance zu ärgern. Sekunden später blieb er liegen und hielt sich die Hände vors Gesicht. Als er vom Feld getragen wurde, reckte er beide Daumen nach oben, die Fans riefen seinen Namen.

Die Berliner zeigten sich von dem Unfall nicht geschockt und bauten ihre Führung auf 32:21 aus. Stärkster Berliner war zu diesem Zeitpunkt Chris Owens, der im ersten Viertel 15 von 21 Berliner Punkten machte. Nach der Pause hatte sich Siena gefangen, verkürzte mit einer 14:5-Serie auf 46:47. Auch bei den deutlichen Niederlagen in Siena und gegen Jerusalem vor einer Woche hatte Alba nach der Pause Führungen verspielt. Gestern Abend ging Siena rund acht Minuten vor dem Ende in Führung. Doch Nenad Canak, der am Samstag gegen Bamberg mit drei Distanzwürfen das Spiel entschieden hatte, traf einen Dreier. Dann wurde es dramatisch: Owens vergab zwei Minuten vor Schluss bei einem Punkt Rückstand zwei Freiwürfe, Canak traf noch einen Dreier, der grippegeschwächte Avery leistete sich eine halbe Minute vor Schluss einen haarsträubenden Fehlpass, ehe er an die Freiwurflinie trat – und verwarf.

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