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Sport: Schnell nach vorn

Mit neuem, temporeichem Angriffsspiel startet der SCC heute in die Volleyball-Saison

Berlin - Gestern hat Michael Warm seinen neuen Mietvertrag unterschrieben. Er zieht von Berlin-Friedrichshain nach Charlottenburg, aus rein praktischen Gründen. In Charlottenburg trainiert der Volleyball-Bundesligst SC Charlottenburg, und seit Mai ist Warm der SCC-Coach. Er will jetzt endlich näher an seinem Team sein. Warm hat schließlich große Erwartungen zu erfüllen. Er muss den SCC bis ins Finale der Deutschen Meisterschaft führen. Das ist sozusagen Pflicht, das erwartet Kaweh Niroomand, der SCC-Manager, einfach. In der vergangenen Saison scheiterte der SCC im Halbfinale, für Niroomand ein fast traumatisches Erlebnis. Und deshalb soll Warm auch noch spielerisches Niveau und Disziplin verbessern. Unter Warms Vorgänger Mirco Culic verlor der SCC zuletzt die entscheidenden Spiele.

Jetzt sagt Warm: „Ich bin mit meiner Mannschaft zufrieden. Wir haben hart trainiert, deshalb sind nicht alle topfit. Das wird sich in den nächsten Spielen auch zeigen.“ Also auch heute schon, beim Saisonauftakt des SCC. Die Berliner treffen auf Humann Essen (18.30 Uhr, Sömmeringhalle), aber das Team ist Aufsteiger. Den werden auch gestresste SCC-Spieler wohl besiegen.

Warm, bislang Junioren-Bundestrainer, lässt intensiv „schnelle Bälle“ trainieren. Die Zuspiele sollen schneller als bisher und die Angreifer dadurch früher an den Ball kommen. „Das ist die internationale Entwicklung“, sagt Warm. Diagonalangreifer Marco Liefke beobachtete Warm bei dieser Neuerung besonders. Liefke ist 2,08 Meter groß und deshalb nur bedingt dynamisch. „Ich habe gedacht, es wird schwierig, wenn einer über Jahre das gleiche Tempo gewohnt ist. Aber er lernt gut“, sagt Warm. Er will zudem den „Defensivbereich stärken, damit wir variabler nach vorne spielen und den Gegner stärker unter Druck setzen“.

Diesen Druck soll verstärkt auch Neuzugang Matti Ollikainen ausüben. Der Finne, 83-maliger Nationalspieler, kam für Robert Kromm, den Außenangreifer, der jetzt in Italien spielt. „Aber man kann sie nicht wirklich vergleichen“, sagt Warm. „Matti ist im defensiven Bereich besser als Robert.“ Der 24-jährige Finne spielte zuletzt in der ersten russischen Liga, in Berlin ist er „nach zwei, drei Tagen aufgetaut“ (Warm).

Aber der Einzug ins Finale, sagt Warm, „ist kein Selbstläufer“. Der VfB Friedrichshafen ist traditionell stark, und Düren hat vier Südamerikaner geholt. „Beide Teams spielen in der Champions League. Wir müssen uns sehr anstrengen, damit wir deren Level erreichen“, sagt Warm. Der SCC hat es nur in den CEV–Pokal geschafft. Und es ist nicht mal klar, dass die SCC-Fans Europapokal-Spiele sehen. Ein Heimspiel erhält der SCC erst, wenn er im November in seiner Qualifikations-Gruppe Erster wird. Die Qualifikation findet in Soria, Spanien statt.

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