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Foto: p-a/Eibner

© picture-alliance / Eibner-Presse

Sport: Schon ein halber Fuchs

Handballer Pewnow trifft heute auf den neuen Klub

Berlin - Im Kreis der Füchse fühlte sich Jewgeni Pewnow bereits sehr wohl. Beim letzten Heimspiel der Berliner, das mit einem 35:24 gegen den TBV Lemgo endete, war er begeisterter Beobachter. „Ich hoffe, die Jungs schaffen sogar die Champions League“, sagte der 22-Jährige in perfektem Deutsch ohne russischen Akzent. „Ich habe mir zuvor eine Wohnung in der Stadt gesucht, jetzt kann ich im Sommer umziehen.“ Aber auch das sagte Pewnow in der Schmeling-Halle: „Nach diesem Besuch hier bin ich bis zum 30. Juni wieder ganz ein Friesenheimer.“ Was sollte er auch anderes sagen?

So kann sich der zeitlebens in Deutschland wohnende Rechtshänder auch gut vorstellen, die Füchse im heutigen Bundesligaspiel mit seiner auf einem Abstiegsplatz stehenden TSG Friesenheim noch einmal richtig zu ärgern. Im Hinspiel im vergangenen November hatte der zwei Meter große Kreisläufer beim 32:36 neun Treffer gegen die Füchse geworfen. Die Folge war ein Zweijahresvertrag beim derzeitigen Bundesliga-Vierten.

Sorge hat Jewgeni Pewnow keine, dass er sich nun mit einer besonders starken Leistung und vielleicht einem Punktverlust der Füchse die ChampionsLeague-Chance für die kommende Saison selbst nehmen könnte. Seine Erklärung dafür lautet: „Da bin ich Profi genug, um so nicht zu denken.“ Wenn die Füchse ähnlich couragiert wie zuletzt gegen Lemgo auch in Friesenheim auftreten, wird er ohnehin kaum in einen Gewissenskonflikt kommen. „Nach diesem Spiel werde ich schon mehr ein Fuchs sein“, sagt Pewnow, der erst einmal nur stolz ist, innerhalb von nur drei Jahren aus der Regionalliga über die zweite Liga zu einem Spitzenklub der Bundesliga gelangt zu sein.

Im Fernsehen und über das Internet will Jewgeni Pewnow die restlichen Saisonspiele der Füchse verfolgen. Vor allem das gegen Göppingen, das möglicherweise noch vom 15. Mai auf einen anderen Tag verlegt wird. „Da geht es unmittelbar um Rang vier für die Füchse – und ich kann ihnen dann guten Gewissens auch die Daumen drücken“, sagt er. So ganz kann Jewgeni Pewnow den Eindruck eben doch nicht verwischen, dass er sich schon mit halbem Herzen als Berliner fühlt. Hartmut Moheit

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