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Bitte, bitte, bitte. Schalkes Ciprian Marica versteht die Niederlage nicht.

© REUTERS

Schon sieben Punkte Rückstand auf Bayern: Ist Schalke zu gut für diese Welt?

Stark gespielt, trotzdem verloren: Nicht zum ersten Mal gaben die Gelsenkirchener ein Spiel aus der Hand, das sie eigentlich dominiert hatten. Zur Titelreife fehlt Schalke die Effektivität.

Am Ende machte Horst Heldt die 2:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim an Kleinigkeiten fest: „Wir haben den Torwart angeschossen, die nicht.“ Das sollte gegenüber Tim Wiese keine Respektlosigkeit darstellen, sondern entsprang mehr dem Frust. Der überragende Wiese hatte mit dafür gesorgt, dass Schalke das zweite Mal in dieser Saison ein Spiel verlor und nun bereits sieben Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München aufweist. Aber die Gäste hatten selbst ihren Teil zum Misserfolg beigetragen. Zwischen 65 und 75 Prozent Ballbesitz wies die Statistik aus – für Schalke. Dazu ein Chancenverhältnis von 22:8. Das alles zeigte: Es fehlt noch ein Stück zu den Bayern, vor allem Kaltschnäuzigkeit und der Siegeswille.

„Wir müssen lernen, solche Spiele wie das in Hoffenheim zu gewinnen“, sagt Heldt, der den Kader, einen der jüngsten der Liga, „auf dem Weg zum nächsten Entwicklungsschritt“ sieht. Oft bekommen die Schalker zu hören, sie seien in der Lage dazu, die Lücke nach ganz oben zu schließen, aber dann kommen ihnen wieder Spiele wie das in Sinsheim unter. „Wenn man einen Gegner so auf dem Präsentierteller liegen hat und total beherrscht, darf man am Ende nicht mit leeren Händen dastehen“, sagte Heldt. „Vielleicht sind wir zu gut für diese Welt.“ Vom Rückfall in alte Verhaltensmuster wolle er nicht sprechen, aber „wir kennen das Problem“.

Zum selbst produzierten Frust kam hinzu, dass Torhüter Lars Unnerstall das erste und dritte Gegentor hätte verhindern können und, dass Schiedsrichter Deniz Aytekin den Schalkern einen regulären Treffer durch Ibrahim Afellay kurz vor der Pause aberkannte, weil er einen Zweikampf von Jermaine Jones gegen Jannik Vestergaard als Foul wertete. Immerhin lag Aytekin beim Elfmeterpfiff gegen Schalke, als Marvin Matip ungeschickt gegen Kevin Volland einstieg, richtig – auch wenn Horst Heldt das anders sah: „Das war nie und nimmer ein Elfmeter.“

Zweimal gingen die Hoffenheimer in Führung, zweimal glichen die Schalker aus – in der turbulenten Schlussphase aber gaben die Gäste selbst den einen Punkt noch aus der Hand. „Wir hätten besser das 2:2 gesichert“, sagte Mittelfeldspieler Roman Neustädter, der seinen zweiten Saisontreffer für die Schalker erzielt hatte. Das dachte wohl auch Trainer Huub Stevens, der immerhin erklären konnte, warum seiner Mannschaft das nicht gelungen war: „Wenn die Verteidiger in einer solchen Phase vorne herumturnen, ist das nicht möglich.“

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