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Sport: Schuss vor den Bug

Beim Saisonauftakt in Sölden verpassen Deutschlands Alpine die Podeste

Sölden - Eine neue Saison, ein altes Bild: Deutschlands Skirennfahrer fahren beim Weltcup-Auftakt hinterher. Auf dem Söldener Gletscher gab es aus deutscher Sicht wie in den vergangenen Jahren auch keinen Grund zum Jubel. Die Gesamtweltcup-Dritte Maria Riesch fuhr beim Sieg der Österreicherin Kathrin Zettel als 13. ihr bestes Riesenslalom-Ergebnis seit anderthalb Jahren ein, aber insgeheim hatte sie sich wie auch Kathrin Hölzl als Achte etwas mehr erhofft. 100 Tage vor den Weltmeisterschaften im französischen Val d’Isère verließ auch Felix Neureuther „frustriert“ die Höhe in den österreichischen Alpen. Beim Erfolg des Schweizers Daniel Albrecht vor Didier Cuche (Schweiz) und Ted Ligety (USA) hatte der Partenkirchener als 34. den Finaldurchgang verpasst.

„Das war kein berauschendes Wochenende. Aber man hat eine Orientierung bekommen und es ist kein Grund, panisch oder hektisch zu werden“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier, dessen Team Ausrüstung im Wert von mehreren tausend Euro gestohlen wurde. „Die Rennen hier waren vielleicht der richtige Schuss vor den Bug, um zu sehen: Vorsichtig, nur weil man im Training gut fährt, fährt man noch lange nicht im Wettkampf gut.“ Dagegen fanden vor allem die Ski- Nationen Österreich und Schweiz vor 25 000 Zuschauern gut in den Winter, in dem es am 15./16. November im noch schneearmen Levi (Finnland) weiter geht.

Dabei konnte man zumindest Felix Neureuther keinen allzu großen Vorwurf machen. Trotz der hohen Startnummer 64 zeigte er immerhin eine gute Leistung, verpasste aber den zweiten Durchgang der besten 30 um 27 Hundertstelsekunden. „Es ist in Sölden immer das Gleiche. Ich hatte ein paar kleine Fehler drin und qualifiziere mich knapp nicht. Das war letztes Jahr so, das war dieses Jahr so, das war vor vier Jahren so. Mit Sölden hab ich noch ’ne Rechnung offen“, erklärte der 24-Jährige. „Es löst Bauchweh aus, wenn es so knapp ist und man weiß, wozu Felix im Stande ist. Schade“, sagte Coach Mario Weinhandl. Um eine deutlich bessere Startnummer und damit größere Chancen zu haben, müsste Neureuther beim Slalom in Levi einen Platz unter den ersten Vier erreichen.

Tags zuvor hatte Maria Riesch die ganz große Enttäuschung immerhin vermieden. Nach dem Ausscheiden vor einem Jahr erreichte sie als 13. ein „solides“ Resultat: „Das ist mein bestes Riesenslalom-Ergebnis seit über einem Jahr und darauf kann man aufbauen.“

Kathrin Hölzl war da schon verärgerter, weil sie wieder knapp, diesmal um 0,37 Sekunden, das Podest verfehlte. „Das nervt mich auch. Aber was soll ich machen? Ich kann mich deshalb auch nicht aufhängen“, sagte die 24-jährige Hölzl. Einen deutschen Erfolg gab es am Ende aber doch zu bejubeln: Maria Rieschs Fanklub wurde bei seinem ersten Auftritt mit viel Blasmusik unter 33 Gruppierungen zur Nummer 1 gekürt. dpa

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