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Sport: Schweiz und Belgien jubeln, Portugal zittert

In der WM-Qualifikation stehen vor dem letzten Gruppenspieltag noch einige Entscheidungen aus. Ein Überblick.

Berlin - Die Ex-Weltmeister England und Frankreich bangen noch, da planen zwei eher kleine europäische Fußball-Nationen schon Großes bei der WM 2014. Die Schweiz und Belgien haben bereits am vorletzten Spieltag die Qualifikation für die Endrunde im nächsten Jahr in Brasilien geschafft. „Das ist ein gewaltiges Gefühl für uns“, sagte Bayern Münchens Schweizer Nationalspieler Xherdan Shaqiri, der beim 2:1-Sieg in Albanien, der Heimat seiner Vorfahren, das 1:0 erzielt hatte: „Wir haben eine super WM-Qualifikation gespielt. Der Hunger auf die WM ist sehr groß.“ Für die dritte WM-Teilnahme der Schweiz in Serie formulierte Shaqiri prompt ein kühnes Vorhaben: „Man hat gesehen, dass wir eine tolle Mannschaft sind, und wir werden auch in Brasilien guten Fußball spielen und hoffentlich für Furore sorgen.“

Auch Belgiens Mittelfeld-Regisseur Eden Hazard mag nicht nur als Tourist zur WM-Endrunde fliegen. „Wir haben keine Lust, nach Brasilien zu reisen, um drei Spiele zu machen und zurückzukommen“, sagte der Mann vom FC Chelsea nach dem entscheidenden 2:1-Sieg in Kroatien, nach dem die Belgier als Sieger der Gruppe A feststehen und erstmals seit 2002 wieder an einer WM teilnehmen werden. Die aktuelle Mannschaft, tönte Hazard, sei zuletzt immer stärker geworden und müsse sich von der Qualität nicht hinter Gastgeber Brasilien oder Titelverteidiger Spanien verstecken: „Aber uns fehlt die Erfahrung. Wir werden praktisch unser erstes großes Turnier spielen und müssen auch lernen.“

Währenddessen müssen Fußball-Großmächte wie England, Frankreich oder auch Portugal mit dem ehemaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo schon froh sein, wenn sie im kommenden Jahr überhaupt nach Brasilien fahren dürfen. Zwar eroberten Englands „Three Lions“ mit einem 4:1 gegen Angstgegner Montenegro Platz eins in Gruppe H zurück. Doch bei noch einem Heimspiel gegen Polen beträgt der Vorsprung auf Verfolger Ukraine, der in San Marino leichtes Spiel haben dürfte, nur einen Punkt. Ein Sieg muss her! Erst recht gilt das für die Franzosen und die Portugiesen (1:1 gegen Israel), doch selbst in diesem Fall sind ihre Aussichten gering, dass es noch zu Platz eins und der direkten Qualifikation reicht. Welt- und Europameister Spanien genügt in Gruppe I nach dem 2:1 gegen Weißrussland nun gegen Georgien schon ein Punkt; genauso Russland in Gruppe F, das in Aserbaidschan mit Trainer Berti Vogts antreten muss. Portugal spielt in Luxemburg, muss aber auf den gelbgesperrten Ronaldo verzichten.

Solche Sorgen hat Jürgen Klinsmann nicht. Mit seiner US-Nationalmannschaft feierte der deutsche Trainer einen souveränen 2:0-Sieg gegen die von Winfried Schäfer betreute Auswahl Jamaikas. Die USA standen genau wie Costa Rica bereits als WM-Teilnehmer aus der CONCACAF-Zone fest. Auch Honduras hat dort beste Chancen, sich zum zweiten Mal in Folge für die WM-Endrunde zu qualifizieren. Den vierten Platz belegt Mexiko, das in Mexiko-Stadt zu einem mühsamen 2:1-Sieg gegen Panama kam. Raul Jimenez gelang der Siegtreffer mit einem spektakulären Fallrückzieher sechs Minuten vor dem Ende. Als Vierter müsste Mexiko in zwei K.-o.-Spiele gegen Neuseeland im November.

Kolumbien hat sich dank einer famosen Aufholjagd binnen 15 Minuten für die WM qualifiziert. Die Kolumbianer machten einen 0:3-Rückstand wett und sicherten sich durch ein 3:3 in Barranquilla gegen Chile erstmals seit 16 Jahren wieder die Endrunden-Teilnahme. Neben Argentinien und dem gesetzten Gastgeber Brasilien stehen damit drei Endrunden-Teilnehmer aus Südamerika fest. Tsp/dpa

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