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Sport: Schwere Last

Es war ein bewegender Moment, als Matthias Steiner nach seinem Olympiasieg das Foto seiner verstorbenen Frau hochhielt. Die Geschichte vom „Stärksten Mann der Welt“ und seinen Tränen wurde noch einige Zeit fortgeschrieben, das Gewichtheben war in den Schlagzeilen.

Es war ein bewegender Moment, als Matthias Steiner nach seinem Olympiasieg das Foto seiner verstorbenen Frau hochhielt. Die Geschichte vom „Stärksten Mann der Welt“ und seinen Tränen wurde noch einige Zeit fortgeschrieben, das Gewichtheben war in den Schlagzeilen. Nicht als Sport, denn nach der allgemeinen Wahrnehmung ist es auch keiner. Nur bei Olympia kommt die Schwerathletik im Fernsehen vor, hat aber noch weniger Bedeutung als andere Sportarten wie Ringen oder Bogenschießen, die sonst auch keine größere Rolle spielen.

Gewichtheben hat etwas vom Jahrmarkt, auf dem der stärkste Mann und seit einigen Jahren auch die stärkste Frau der Welt zu bestaunen sind. So war unter den 368 Dopingfällen mit Athleten aus 80 Ländern in den vergangenen acht Jahren auch keiner, der Aufsehen erregt hätte. Ebenso wenig wie die Nachricht, dass die Arbeit gegen Doping jetzt neu organisiert werden soll, auf Initiative des deutschen Verbandes soll es in Zukunft ein unabhängiges Gremium für die Kontrollen geben, die bisher der Weltverband verantwortet.

Doping liegt in der Natur dieses Sports, der erst dann wieder für größeres Aufsehen sorgen wird, wenn der erste Mutant einen Elefanten hochhebt. Die Frage, wie er das gemacht hat, kommt dann lange nach dem Staunen.

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