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Anton Brehme (vorne) und seine Kollegen schieden bei der EM gegen die Niederlande aus.

© IMAGO/IPA Sport

Tagesspiegel Plus

Schwere Vorwürfe gegen den Weltverband im Volleyball: „Die Gesundheit und Sicherheit der Spieler sind keine Priorität“

Die Belastung der deutschen Nationalspieler ist außergewöhnlich hoch. Die Kritik am Weltverband, den Arbeitsbedingungen und der mangelnden Krankenversicherung wächst.

Zu Beginn ein kleines Gedankenspiel: Stellen Sie sich vor, der FC Bayern München bereitet sich gemeinsam mit Borussia Mönchengladbach auf die Saison vor. Die Spieler des Rekordmeisters reisen an den Niederrhein, wo sie mit dem Bundesliga-Konkurrenten trainieren und Spielzüge üben. Dieses Szenario ist einigermaßen absurd, ereignet sich allerdings so gerade in der Volleyball-Bundesliga.

Dort reiste der Deutsche Meister BR Volleys in der vergangenen Woche nach Giesen, um sich mit den Liga-Konkurrenten Grizzlys Giesen auf die Saison zu vorbereiten. Denn dadurch, dass viele Spieler derzeit mit den Nationalmannschaften unterwegs sind, standen den Volleys nur vier Spieler zur Verfügung. Zu wenige, um effektiv trainieren zu können.

„So eine herausfordernde Situation hatte ich in meiner Karriere noch nie“, sagt Nehemiah Mote, der gemeinsam mit Adam Kowalski, Leon Dervisaj und Daniel Malescha nach Niedersachsen reiste. Der Australier wäre normalerweise auch mit der Nationalmannschaft unterwegs, doch der australische Verband nahm „aus Sicherheitsgründen“ nicht an der Asien-Meisterschaft teil, da diese im Iran stattfand. „Also trainieren wir jetzt zu viert. Dabei sind wir sehr limitiert in dem, was wir machen können. Und man kann sich nicht verstecken: Alle Augen sind auf uns.“

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