zum Hauptinhalt
Gut geschwommen. Katinka Hosszu.

© dpa

Schwimmerin Katinka Hosszu: Bis die Kasse klingelt

Die ungarische Schwimmerin Katinka Hosszu gewinnt beim Kurzbahn-Weltcup - auch finanziell. In Berlin unterstrich die frisch gekürte Weltmeisterin von Barcelona (200 und 400 Meter Lagen) ihre großartige Form.

Am Sonntag hat Katinka Hosszu ihre Ausbeute noch einmal verbessert, sportlich ohnehin, aber eben auch finanziell. Man muss dazu wissen, dass der Weltverband Fina Rekorde und Siege beim Kurzbahn-Weltcup mit für Schwimmern ungewöhnlich hohen Prämien vergütet: für Medaillen gibt es, je nach Farbe, 500 bis 1500 Dollar, für einen Weltrekord sogar 10 000. Dass Hosszu beim Wettkampf in Eindhoven in dieser Woche mal eben vier Weltrekorde aufstellte, war der Motivation der Ungarin allerdings nicht abträglich, ganz im Gegenteil. Beim Weltcup in Berlin unterstrich die frisch gekürte Weltmeisterin von Barcelona (200 und 400 Meter Lagen) ihre großartige Form, daran änderte selbst ihr strapaziöses Programm nichts. Schon in Eindhoven war sie praktisch kaum aus dem Wasser herausgekommen, auch in Berlin war sie für 13 Wettbewerbe gemeldet.

Die Vorläufe am Sonntagvormittag eingerechnet, hat die an der University of South California graduierte Psychologin nun in der gerade erst begonnenen Weltcup-Serie schon 59 500 Dollar durch Rekorde und Platzierungen eingenommen. Zuvor hatte sie ihren wenige Tage alten Weltrekord aus Eindhoven um fünf Hundertstel auf 57,45 Sekunden verbessert und damit ihr Konto um 10 000 Dollar aufgestockt. Am Samstag hatte sie über 200 Meter Lagen gewonnen, ihre persönliche Weltbestmarke aber knapp um fünf Hundertstel verpasst. „Nach so vielen Rennen und drei Wettbewerben in Reihe bin ich ein kleines bisschen müde“, sagte Hosszu. Wie das bei ihr aussieht, zeigte sie tags darauf beim zuvor genannten 100-Meter-Lagen-Auftritt. Dass die junge Frau, die bei der WM in Barcelona neben den US-Amerikanerinnen Missy Franklin (sechs Goldmedaillen) und Katie Ledecky (vier) zu den herausragenden Persönlichkeiten zählte, ihre Einnahmen am Abend in den Finals weiter steigern würde – davon durfte man ausgehen.

Knapp drei Jahre war Hosszu alt, als sie beim Großvater in Ungarn schwimmen lernte. Mit sechs Jahren begann sie regelmäßig zu trainieren, mit 13 stand sie erstmals im Nationalteam. Nach dem Schulabschluss in Ungarn erhielt sie ein Stipendium in den USA und wurde später bei den USC-Trojans Kapitänin. In Los Angeles lernte sie Trainer Shane Tusup kennen, den sie nun in wenigen Tagen heiraten wird. Tusup ist maßgeblich beteiligt an den jüngsten Erfolgen seiner künftigen Ehefrau. Mit ihm hat Hosszu das mentale Tief nach den Olympischen Spielen von London überwunden, als die Ungarin bei ihrer dritten Olympia-Teilnahme erneut ohne Medaille geblieben war.

Seit WM-Gold und zweimal Bronze bei der WM 2009 wartete Hosszu auf weiteres Edelmetall bei großen Wettkämpfen – bis ihr eben in Barcelona der große Durchbruch gelang. Entsprechend fröhlich klang sie in Berlin. „Es ist toll, wieder zurück zu sein“, sagte Hosszu. Es war in Sachen Optimismus Anschauungsunterricht für die deutsche Elite.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false