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Sport: SEITENWECHSEL Alte Meister

Der BFC war Günstling in der DDR

Von Karsten Doneck, dpa

Es ist noch gar nicht so lange her, da haben die Autoren Jörn Luther und Frank Willmann ein Buch über den 1. FC Union geschrieben. Offenbar ermutigt durch dessen Erfolg, haben sie nun nachgelegt. In ihrem neuesten Buch beschäftigten sich die Autoren jetzt mit dem BFC Dynamo – ausgerechnet mit dem Erzfeind Unions. Über einen Verein ein Buch zu schreiben, der in der Fünftklassigkeit spielt, scheint verwegen, erklärt sich aber daraus, dass der BFC Dynamo als zehnfacher Meister und Günstling der Staatssicherheit eine exponierte Stellung in der DDR einnahm. Die Autoren tasten sich an viele Probleme heran. Ein Kapitel heißt „Der BFC und die Schiedsrichter“ – in Anlehnung daran, dass Dynamo häufig unterstellt wurde, von den Männern an der Pfeife bevorzugt worden zu sein. Interviews mit Meistertrainer Jürgen Bogs, Spielern wie Bodo Rudwaleit geben Einblick in das Innenleben „eines ungewöhnlichen Klubs in einem eigenartigen (Fußball-)Land“. Nur: Manchmal wäre ein tieferes Eindringen in die Materie, die Aufdeckung von noch mehr Hintergründen, wünschenswert gewesen. So wird der BFC Dynamo durchaus faktenreich dargestellt, aber in manchen Punkten hätte die Recherche ruhig mehr Enthüllendes an die Oberfläche bringen können.

Jörn Luther/Frank Willmann: BFC Dynamo – Der Meisterclub. Eulenspiegel Verlagsgruppe Das Neue Berlin, 304 Seiten, 18,90 Euro.

An dieser Stelle lesen Sie jeden Dienstag einen Buchtipp aus der Welt des Sports.

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