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Hand aufs Herz. Die Wahl von Gianni Infantino wird von der internationalen Presse begrüßt.

© dpa

Pressestimmen zur Fifa-Wahl: "Sex, Fifa und Rock'n'Roll" - "Europa bleibt an der Macht"

Die internationale Presse feiert den Wahlsieg des neuen Fifa-Präsidenten Gianni Infantino als Erfolg für Europa und verbindet damit eine große Hoffnung für die Zukunft des Weltfußballs. Die Stimmen im Überblick.

Schweiz:
„Blick“: „FIFAntino! Hand aufs Herz: Diese Wahl ist gut für den Fußball und gut für die Schweiz.“

„Neue Zürcher Zeitung“: „Die Gegenwart des Weltfußballverbandes Fifa präsentiert sich jedenfalls deutlich aufgehellt. Die Reformen sind so weitgehend und modern, dass sie nicht nur anderen Sportverbänden, sondern auch privaten Unternehmen als Vorbild gelten können. Und Infantino ist kein angejahrter Apparatschik, sondern ein eloquenter Manager mit Erfahrung im Fußballgeschäft. Die Fifa ist trotzdem noch längst nicht aus dem Schneider.“

Österreich:
„Kronen Zeitung“: „Der steile Aufstieg des Mannes mit den Kugeln. Der neue FIFA-Präsident Gianni Infantino ist der Grüß-August des Weltfußballs. Die wahre Macht liegt nach Reform, die zuvor beschlossen wurde, beim Generalsekretär.“ 

„Die Presse“: „Europas „Plan B“ ist Chef des Weltfußballs.“

Großbritannien:

„Times“: „Ein Präsident, der eine gute Nachricht für große Vereine ist.“

„Guardian“: „Gianni Infantinos Sieg ist für die FIFA ein Hoffnungsschimmer im Dunkel.“

„Daily Mail“: „Infantino war die am wenigsten schlechte Option.“

Frankreich:

„La Nouvelle République“: „Gianni Infantino weiß, dass er keine Zeit zu verlieren hat. Dadurch, dass er neue Teams bildet, vergrößert er sein Spielfeld. Der Kapitän hat zwar gewechselt, doch nicht die Spielregeln. Der Wettkampf kann weitergehen.“ 

„Le Journal de la Haute Marne“: „Ohne eine durchgreifende Aktion des FBI wird die FIFA weiter in ihrem mafiösen Saft schmoren. Der neue Präsident hat versprochen, aufzuräumen. Doch kann er das bei so viel dreckiger Wäsche? Die Welt des Sports, die voller Korruption und Skandale ist, braucht neue Strukturen und eine neue Ethik.“

Spanien:

„El País“: „Die FIFA klammert sich an Infantino. Der Schweizer wurde gewählt, damit er mit seinen Geschäftsführerqualitäten, die er als UEFA-Generalsekretär unter Beweis gestellt hat, das ramponierte Image des Weltverbandes wieder aufpoliert.“

„Marca“: „Infantino ist bereits König. Ihn erwartet ein hartes und kompliziertes Mandat von drei Jahren und drei Monaten. Aber wenn man sich seine sechs Jahre als Generalsekretär der UEFA anschaut, kann er das schaffen. Die Fußballwelt glaubt an ihn.“   

„El Mundo“: „Ein Apparatschik für die Erneuerung. Es wird sich zeigen, wie Infantino seine Führungsarbeit gestalten wird, denn bisher hat er immer im Schatten von Michel Platini gestanden.“

„La Vanguardia“: „Infantino an die Macht. Ein freundliches und sympathisches Gesicht, die alte rechte Hand von Michel Platini. Nun steht der Schweizer vor einer Herausforderung mit kolossalen Problemen. Er muss die Glaubwürdigkeit der FIFA wiederherstellen.“

„Sport“: „Europa bleibt an der Macht.“ 

„AS“: „Der „Kahlköpfige der Champions-League-Auslosungen“ ist neuer Präsident der FIFA. Infantino ist der neunte Fußball-Papst.“

Italien:

„Corriere della Sera“: „Sex, Fifa und Rock'n'Roll. Es ist sechs Uhr nachmittags, das Klima im Hallenstadion, wo bereits Pink Floyd und Queen aufgetreten sind, ist ausgelassen und frivol wie nach einem Konzert. Es ist der Triumph eines bescheidenen Kindes, das einfach in den Fußball verliebt ist. Nach den Handschellen und all dem Schlamm kann das Spiel endlich wieder beginnen.“

„La Repubblica“: „Der Fußball entscheidet sich für Infantino. Die Fifa liegt in europäischen Händen - der arabische Traum ist vorbei. Der neue Präsident Infantino muss sich zunächst die Stiefel schmutzig machen, er muss Hand anlegen an Korruption und verbotene Beziehungen, und er muss - falls das möglich ist - die milliardenschweren Geldflüsse offenlegen. Es handelt sich um ein verdrecktes Meer, in dem es Blatter großartig verstand zu schwimmen.“

„La Stampa“: „Euro Fifa: Die Überraschung Infantino. Die Macht im Fußball zieht 9,73 Kilometer weiter: Das ist die Entfernung zwischen Visp und Briga. Zwei kleine Pünktchen auf der Weltkarte, aber in der Welt des Fußballs sind das die Geburtsorte von Sepp Blatter und Gianni Infantino, dem zehnten und neuen Präsidenten der Fifa. Von einem Schweizer zum anderen, aber die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden enden hier.“

Russland:

„Kommersant“: „Der Wahlsieg ist ein unglaublicher Erfolg für jemanden, der bis vor kurzem noch Ersatzspieler war. Und doch ist er nur das erste Glied in der Kette von Aufgaben, vor denen Gianni Infantino steht.“

„Sport-Ekspress“: „An dem Abend in Zürich drohte nichts Übernatürliches oder Revolutionäres. Kein möglicher Sieger hätte die Fußballpolitik auf den Kopf gestellt, Russland die WM weggenommen und eine Hexenjagd begonnen. (...) Freuen wir uns, dass der Mann der wichtigste im Weltfußball wird, den Russland unterstützt hat!“

Tschechien:

„Lidove noviny“: „Infantino wird den Fußball säubern - Ein Schweizer (Blatter) hat den Weltfußball an den Rand der Hölle gebracht, wegen der Korruption, die fast die ganze Führungsspitze erfasst hatte. Die Sponsoren waren entsetzt über das mafiaartige Netz, über das sich in den letzten 20 Jahren Stimmen oder Fernsehrechte kaufen ließen. Ein zweiter Schweizer (Infantino) soll das nun alles wieder in Ordnung bringen. Schafft er das? Oder ist die FIFA schon zu schmutzig?“

„MF Dnes“: „Früher hatte es bei den Spitzenfunktionen der FIFA nur minimale personelle Veränderungen gegeben. Auch deshalb konnte es zu so weitreichender und tief verstrickter Korruption kommen. Nun ist die Krake namens FIFA um ihre Fangarme gebracht worden. Infantino befiehlt ein Ende der Geschäftemacherei.“

„Pravo“: „Der Schweizer Gianni Infantino war für den gesperrten Michel Platini nachgerückt. Auf dem Sonderkongress in Zürich wurde er in der zweiten Runde überzeugend zum neuen FIFA-Präsidenten für die nächsten vier Jahre gewählt.“

„Sport“ (Onlineausgabe): „Überraschung! Infantino ist FIFA-Präsident geworden, der Kandidat Europas“

Schweden:

„Svenska Dagbladet“: „Entfesslungskünstler Houdini hatte eine einfachere Aufgabe als jetzt Infantino. Es besteht die Gefahr, dass Infantino trotz aller netten Worte über einen Neustart, einen Neuaufbau und so weiter, nur eine herausgeputzte Version von des Kaisers neue Kleider ist.“

Norwegen:

„Dagbladet“: „Alle Wetten ließen einen klaren Sieg für den reichen arabischen Scheich erwarten, aber der Fußball stimmte für den Wandel. Mit einer flammenden Rede, in der er ganz leicht zwischen sechs verschiedenen Sprachen wechselte, gab Gianni Infantino eine persönliche Version seiner Reise durch die Fußballwelt. Das wendete auf wundersame Weise das Blatt beim außerordentlichen FIFA-Kongress.“ (dpa)

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