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Shorttrack: Victor An holt dritte Goldmedaille

Shorttracker Victor An versetzt Gastgeber Russland mit zwei weiteren Olympiasiegen in Euphorie. Der frühere Südkoreaner sicherte sich Gold über 500 Meter und mit der Staffel. Einen ganz ungewöhnlichen Rekord fixierte die Niederländerin Ter Mors auch ohne Medaille.

Victor An schnappte sich die russische Fahne und ließ sich von seinen neuen Landsleuten feiern. Mit dem Gewinn seiner insgesamt fünften und sechsten Goldmedaille bei Olympischen Winterspielen hat der frühere Südkoreaner die Russen in Euphorie versetzt.

Nach seinem Sieg vorige Woche über 1000 Meter verbuchte der in Seoul gebürtige Ausnahme-Shorttracker am Freitag sowohl über 500 Meter wie auch in der 5000-Meter-Staffel Olympiasiege für seine neue Heimat. Vor acht Jahren war er noch für Südkorea startend mit dreimal Gold und einmal Bronze erfolgreichster Teilnehmer der Spiele von Turin geworden und wiederholte dieses Kunststück in Sotschi nun mit der exakt gleichen Ausbeute für Russland. Nach Querelen mit dem Verband hatte er 2011 seine Staatsangehörigkeit gewechselt.

Auf der kürzesten Distanz wirkten die Konkurrenten gegen den mit gefärbtem roten Haar antretenden An wie Statisten. Der Chinese Wu Dajing sicherte die Silbermedaille vor dem Kanadier Charle Cournoyer. 12 000 Zuschauer in der Eisberg-Arena brüllten den Neu-Russen zum Erfolg, der mit seinen Finten und blitzschnellen Antritten die Herzen der Zuschauer erwärmte. Noch lauter wurde es in der Arena im faszinierenden Staffelrennen, in dem An den lange anhaltenden Zweikampf gegen die Amerikaner mit einem brillanten Zielspurt entschied.

Damit holte sich der 28-Jährige die insgesamt achte olympische Medaille seiner Karriere (6/-/2) und zog mit dem bei Olympia bisher meistdekorierten US-Shorttracker Apolo Anton Ohno (2/2/4) gleich. „Sein Körper ist wie geschaffen für Shorttrack. Technisch ist er der beste Läufer, den es je gegeben hat“, lobte Ohno seinen Nachfolger.

Ihr zweites Olympia-Gold sicherte sich die Südkoreanerin Park Seung-Hi. Nach dem Erfolg mit der Staffel gewann sie auch die Konkurrenz über 1000 Meter. Es war das 21. Shorttrack-Gold für Südkorea bei Olympischen Spielen. Deutsche Athleten waren weder für diese Distanz noch für die Staffeln qualifiziert.

Zuvor hatte die Niederländerin Jorien Ter Mors auch ohne Medaille für einen ungewöhnlichen olympischen Rekord gesorgt. Nur zwei Stunden und 13 Minuten lagen zwischen den beiden Starts der 1500-Meter-Olympiasiegerin im Eisschnelllauf und im Shorttrack.

Zunächst lief die 24-Jährige in der Adler-Arena das Viertelfinale der Team-Verfolgung der Eisschnellläufer gegen die USA. Ganze 2:13 Stunden lagen zwischen dem Ende dieses Laufes und ihrem ersten Rennen
in der etwa 400 Meter entfernten Eisberg-Arena. Die Fahnenträgerin des Oranje-Teams bestritt dort das Shorttrack-Viertelfinale über 1000 Meter und kam am Ende auf den fünften Rang. Sie ist die erste Frau, die beide Disziplinen bei Olympia absolviert. In Vancouver war der Lette Haralds Silovs die 5000 Meter der Eisschnellläufer und ein Shorttrack-Rennen innerhalb von vier Stunden gelaufen. (dpa)

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