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Überfall in Dresden

© dpa

Sicherheit: Entsetzen nach Nazi-Überfall auf Dönerbude in Dresden

Sachsens SPD-Chef verurteilt fremdenfeindliche Angriffe in Dresden nach EM-Spiel. Jetzt sollen am Sonntag mehr Polizisten eingesetzt werden.

Sachsens SPD-Chef Thomas Jurk hat die Attacken auf Dönerläden in Dresden nach dem Sieg der DFB-Elf gegen die Türkei im EM-Halbfinale als fremdenfeindlichen Akt verurteilt. Er besuchte am Donnerstag die Geschädigten, um sich selbst ein Bild zu machen und sich "im Namen aller anständigen Sachsen zu entschuldigen".

Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) sagte, "gegen derartige Krawallmacher gilt auch für den kommenden Sonntag eine Null-Toleranz-Strategie der sächsischen Polizei". Der Minister ordnete an, dass die Polizei, verstärkt durch das Spezialeinsatzkommando, zum EM-Finale "an allen Brennpunkten mit hoher Präsenz" bereit steht. Auch die Grünen- und die Linksfraktion sprachen den betroffenen ihr Mitgefühl aus. Der innenpolitischer Sprecher der Grünen, Johannes Lichdi, sagte, die Mixtur aus Hooligans und Fremdenhass schade Sachsen genauso wie die Erfolge rechtsradikaler Parteien oder der Alltagsrassismus. Die CDU-Fraktion warf der Linken indes vor, einen verzerrten Eindruck zu erwecken, dass derartige Ausschreitungen in Sachsen üblich seien.

Kritik wurde unterdessen am Einsatz der Dresdner Einsatzkräfte laut. Laut DGB und Dresdner Opferberatung war die Polizei erst etwa eine halbe Stunde nach den Vorfällen an den Tatorten eingetroffen. Die Gruppe von bis zu 30 Vermummten entkam unerkannt. (ddp)

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