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Sport: Sieg der Minimalisten

Mönchengladbach schlägt im Abstiegskampf Nürnberg 2:0

Mönchengladbach . Mikael Forssell ist ein pflichtbewusster Mensch. So pflichtbewusst, dass er sogar den jungen Autogrammjäger warten ließ. „Ich muss arbeiten“, vertröstete der Finne den Knirps, der dann etwas verdutzt dreinschaute. Interviews zu geben und gleichzeitig den eigenen Namen zu schreiben, das ist für Forssell nach knapp drei Monaten Mönchengladbach noch zu viel verlangt. Und jeder wollte etwas wissen von dem Mann, den der VfL in der Winterpause in der Premier League, von Chelsea London, ausgeliehen hat.

Beim 2:0 im tristen Abstiegsduell gegen den 1. FC Nürnberg hat der Finne schon wieder getroffen – zum dritten Mal. Es war zugleich der dritte Heimsieg der Borussia in Folge, der dritte unter Ewald Lienen, der dritte ohne Gegentor, und der dritte, bei dem die Zuschauer – gestern waren es 30 000 – vergeblich auf schönen Fußball hofften. „Wir haben hier sicher kein attraktives Spiel gesehen – auch von uns nicht“, sagte Trainer Lienen. Zwischen den Toren durch Ivo Ulich (13.) und Forssell (56.) passierte wenig. Doch Lienen bat dafür um Verständnis: „Wenn man auswärts so bescheiden auftritt wie wir und zu Hause dann so unter Druck steht, muss man zufrieden sein, wenn man gewinnt.“ Doch so fahrig Mönchengladbach auch spielte, die Nürnberger fanden zu keinem Zeitpunkt ins Spiel. Kai Michalke war als einziger Stürmer überfordert, auch boten seine Kameraden eine diffuse Darbietung. „Ich konnte kein Engagement, keine Begeisterung bei meinen Spielern feststellen", sagte Nürnbergs Trainer Klaus Augenthaler.

Das Beste am 1. FC Nürnberg waren wohl die mitgereisten Fans. Die Anhänger aus Franken feierten und sangen von der ersten bis zur letzten Minute – vermutlich wegen des schönes Wetters. Die Anhänger vom Bökelberg hatten darauf kurz vor dem Schlusspfiff noch einen Scherz als Antwort. „Auswärtssieg“ – so schallte es auf den Rängen. Vielleicht wollten die Fans von Borussia damit aber auch ihrem Team für das kommende Spiel in Cottbus ein wenig Hoffnung mit auf den Weg geben.

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