zum Hauptinhalt

Sport: Skandal um Skandal

Leipzigs Chronologie der Olympiabewerbung

Am Freitag hat es den Nächsten erwischt: Der Leipziger Olympiabeauftragte und Aufsichtsrat der OlympiaBewerbung, Burkhard Jung, ist von seinen Ämtern zurückgetreten. Er reagierte damit auf den Vorwurf undurchsichtiger Geschäftspraktiken. Es ist nur ein weiterer von vielen Skandalen, die sich inzwischen um die Leipziger Olympiabewerbung ranken. Eine Chronologie der Ereignisse (gesammelt vom sid).

4. Oktober: Auf einer Pressekonferenz stellt sich Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee hinter Dirk Thärichen als Geschäftsführer der Bewerbungs-GmbH. Dem 33-Jährigen war ein fünfmonatiger Wehrdienst im Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ des Ministeriums für Staatssicherheit vorgeworfen worden.

7. Oktober: Unternehmer Harald Lochotzke tritt als Chef des privat organisierten Wirtschafts-Fördervereins „Rostock Olymp Club“ zurück, nachdem er zuvor mit seiner Vergangenheit als Inoffizieller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit konfrontiert worden war.

8. Oktober: Thärichen gibt in Lausanne am Rande des IOC-Workshops für die neun Bewerberstädte bekannt, dass er sein Geschäftsführer-Amt ab sofort ruhen lässt.

9. Oktober: Jochen Lohse muss wegen der Vorwürfe, als Stasi-IM tätig gewesen zu sein, seine Arbeit als Beirat im Förderverein „Wirtschaft für Leipzig 2012 e.V.“ ruhen lassen.

14. Oktober: Nach dem Gipfeltreffen bei Bundesinnenminister Otto Schily empfehlen die Vertreter der Bewerbung: Michael Groß soll doch nicht an die Spitze der Olympiabewerbung rücken. Gleichzeitig soll Dirk Thärichen sein Amt niederlegen.

18. Oktober: Thärichen wird in Düsseldorf mit sofortiger Wirkung vom Aufsichtsrat der Leipziger Olympiabewerbung als Geschäftsführer abberufen.

22.Oktober: Der nächste Stasi-Fall sorgt für Aufregung. Jens Fuge, Geschäftsführer der PR-Agentur Westend, die für die Olympia-GmbH die Pressearbeit leistete, war von Mai 1983 bis November 1984 Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit. Allerdings kündigte er die Zusammenarbeit von sich aus auf – und wurde selbst zum Opfer.

28. Oktober: Sachsens Landessportbund-Präsident Hermann Winkler lässt sein Mandat im Aufsichtsrat ruhen. Als Generalsekretär der sächsischen CDU ist er verantwortlich für den Landtagswahlkampf 2004 und sieht sich im Interessenkonflikt, da Tiefensee als SPD-Spitzenkandidat im Gespräch ist.

30. Oktober: Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt versetzt seinen Olympia-Staatssekretär Wolfram Köhler mit sofortiger Wirkung in den einstweiligen Ruhestand. Der 35-Jährige sieht sich dem Vorwurf der Vetternwirtschaft aus seiner Zeit als Oberbürgermeister von Riesa ausgesetzt.

3. November: Wolfgang Tiefensee verzichtet auf die SPD-Spitzenkandidatur bei der sächsischen Landtagswahl im September 2004 und konzentriert sich voll auf die Olympiabewerbung 2012. Er will damit die Lage beruhigen.

6. November: Das Regierungspräsidium Leipzig leitet wegen undurchsichtiger Verbindungen der Stadt mit der Olympia GmbH ein Prüfverfahren gegen die Verwaltungsspitze um Tiefensee ein. Der Olympiabeauftragte Burkhard Jung gerät unter Druck.

7. November . Jung tritt zurück.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false