zum Hauptinhalt

Sport: Ski-WM: Wenn die Zäune im Schnee versinken

Heftige Schneefälle, stürmische Böen - ein Wintereinbruch in den Alpen wirbelt das Programm der alpinen Ski-WM in St. Anton kräftig durcheinander.

Heftige Schneefälle, stürmische Böen - ein Wintereinbruch in den Alpen wirbelt das Programm der alpinen Ski-WM in St. Anton kräftig durcheinander. Nach einem halben Meter Neuschnee über Nacht musste der Internationale Skiverband FIS die für gestern geplante Abfahrt der Herren und die für heute vorgesehene Abfahrt der Damen absagen.

Beide Rennen sollen am Dienstag nachgeholt werden. Die Kombination der Männer bleibt wie ursprünglich geplant am Montag im Programm.

Zum ersten Mal seit der WM 1985 in Bormio werden beide Abfahrten an einem Tag entschieden. Auf Grund der schlechten Wetterprognosen, die bis zum Montag heftige Schneefälle und stärkere Winde vorhersagen, blieb der FIS keine andere Wahl.

"Durch die meterhohen Schneeverwehungen in der Piste war eine Verschiebung der Abfahrten auf Montag nicht möglich", sagte FIS-Präsident Gianfranco Kasper. "Die Pistenarbeiter mussten zum Teil die Sicherheitszäune ausgraben, so tief war der Schnee."

In der Nacht zum Sonnabend waren im Ort 30 Zentimeter Schnee gefallen, oben auf dem Kapall und Gampen verfrachtete der Wind den Schnee in Meterhöhe. Wegen stürmischen Böen mit Windstärken von bis zu 100 km/h liefen in St. Anton am Morgen nicht einmal die Lifte. Erst am Mittag konnten sich die Touristen ins Tiefschneeparadies unterhalb der Valluga stürzen. 30 000 Zuschauer waren mit Bussen und Zügen in den WM-Ort gekommen, statt Skisport gab es Party pur: Schon am Mittag floss der Alkohol auf der WM-Meile in der 2400-Seelen-Gemeinde in Strömen.

Der deutsche Cheftrainer Martin Oßwald nahm die Entscheidung der Funktionäre gelassen auf. "Wir müssen es so akzeptieren wie es ist. Die FIS hatte keine andere Chance", sagte Oßwald. Nur die Abfahrer, die auch kombinieren, kommen gewaltig in Stress. Vier Rennen in 24 Stunden - ein Mammutprogramm. Als einziger deutscher Starter sollte sich Florian Eckert versuchen. Doch nun überlegt Oßwald, ob er den 21-jährigen Lenggrieser nicht doch für die Abfahrt schonen soll. Immerhin war Eckert im Abschlusstraining hinter dem amerikanischen Super-G-Weltmeister Daron Rahlves und Österreichs Nationalheld Hermann Maier Dritter.

Der Cheftrainer selbst nutzte am Sonnabend die Gelegenheit, einen FIS-Slalom in der Wildschönau zu beobachten, wo Alois Vogl (Lohberg) um seine letzte WM-Chance kämpft. Die Abfahrer Eckert, Max Raufer (Leitzachtal) und Stefan Stankalla (Partenkirchen) vertrieben sich die Zeit mit Training in der Halle. Nachmittags übten sie trotz des Tiefschnees mit Abfahrtstrainer Hans Flatscher am Hang.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false