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Sport: So lange die Beine tragen

Kapitän Torsten Mattuschka spielt in dieser Saison um einen neuen Vertrag beim 1. FC Union.

Berlin - Giggs-Beine? Was soll das sein? Wie sollen die aussehen? Torsten Mattuschka muss lachen. „Ich habe natürlich X-Beine gemeint“, sagt der Kapitän des 1. FC Union. Also wiederholt Mattuschka den Satz, dieses mal ganz verständlich: „Ich würde gern so lange spielen, wie meine X-Beine mich tragen.“ Geht es nach ihm, wäre das noch „ein, zwei Jahre oder länger“ der Fall. Ganz konkret will er sich da nicht festlegen. Nur eines ist wohl sicher: So lange wie Manchesters Ryan Giggs wird er nicht spielen. Der steht mit seinen fast 40 Jahren immer noch auf dem Platz.

Torsten Mattuschka wirkt derzeit entspannt. Dass sich in letzter Zeit die Fragen bezüglich seiner Zukunft häufen, lässt ihn äußerlich unberührt. Grund zur Sorge gibt es für Mattuschka auch nicht, obwohl sein Vertrag beim Berliner Zweitligisten nach dieser Saison ausläuft und er im Alter von 32 Jahren sicher nicht mehr auf einen langfristigen Kontrakt hoffen kann. „Ich lasse alles auf mich zukommen“, sagt Mattuschka.

Ende der vergangenen Spielzeit hatte Trainer Uwe Neuhaus seinem Kapitän einen neuen Vertrag in Aussicht gestellt, sofern dieser seine Leistungen bestätigen könne. Danach sieht es aus. Mattuschka stand in allen sechs Pflichtspielen von Beginn an auf dem Feld, erzielte dabei ein Tor und gab zu drei weiteren Treffern die Vorlage. Ligaweit steht er mit vier Punkten auf Platz vier der Scorerliste. Unrealistisch, dass Union Mattuschka kein neues Vertragsangebot unterbreiten wird. Die Zahlen stimmen, auch wenn der Spieler Steigerungspotential in seinen Leistungen sieht. „Die ersten zwei Spiele habe ich nicht gut gespielt, danach ging es besser.“ Das sieht auch Neuhaus so. „Torsten hat es ja selbst gesagt.“ Weiter wollte sich Unions Trainer nicht äußern.

Oft war seine Mannschaft in der Vergangenheit von Mattuschkas Leistungen abhängig. Lief es beim Kapitän nicht, lahmte auch das gesamte Union-Spiel.

Der Saisonstart fällt Mattuschka fast schon traditionell schwer, auch in der vergangenen Serie hatte er am Anfang Probleme und wurde in den ersten zwei Spielen sogar nur eingewechselt. Es dauerte bis zum sechsten Spieltag, ehe die Berliner ihr erstes Spiel gewinnen konnten.

So schlecht lief es in diesem Jahr nicht und inzwischen zeigt Mattuschkas Formkurve nach oben. Dazu kommt heute mit dem FC St. Pauli auch noch sein persönlicher Lieblingsgegner ins Stadion An der Alten Försterei (13 Uhr). In der vergangenen Saison erzielte Unions Spielmacher drei Tore gegen die Hamburger und gab zudem zwei Vorlagen. „Es macht einfach Spaß gegen St. Pauli, die Atmosphäre ist immer super“, sagt Mattuschka, der sich auch heute auf volle Ränge freuen darf. Das Stadion An der Alten Försterei ist ausverkauft. „Wegen solcher Spiele sind wir Profis geworden“, sagt Mattuschka freudig. Nur zu gern würde er dieses Gefühl noch ein bis zwei Jahre länger genießen. Sebastian Stier

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