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Sport: Sommer im Winter

Hertha BSC fährt ohne Neue ins Trainingslager

Berlin - Dem Brasilianer an sich wird eine Vorliebe für Sonnenschein und hohe Temperaturen nachgesagt; wenn das stimmt, muss Lucio, Fußballprofi bei Hertha BSC, derzeit ein einigermaßen glücklicher Mensch sein. Heute morgen fliegt er mit dem Bundesligisten aus dem Berliner Winter auf die Kanareninsel Teneriffa. Frühsommerliche 22 Grad verheißt der Wetterbericht, die Mannschaft wird in einem Fünf-Sterne-Hotel untergebracht sein, das nicht nur über einen 25 000 Quadratmeter großen subtropischen Garten verfügt, sondern auch eine der schönste Wellness-Anlagen der Welt haben soll. Während seine Kollegen in Puerto de la Cruz hart für eine erfolgreiche Rückrunde arbeiten müssen, lässt sich das Programm für den Brasilianer Lucio am ehesten als aktive Erholung beschreiben. Der verletzte Mittelfeldspieler, der wohl die komplette Saison mit seinem Knieschaden ausfällt, wird auf Teneriffa sein Rehabilitationsprogramm fortsetzen.

Neben Lucio fliegt auch der US- amerikanische Testspieler Bryan Arguez mit auf die Kanaren, sonst ist das personelle Aufgebot bei Hertha das gleiche wie in der Hinrunde. Die ersehnten Verstärkungen – zwei oder drei Neue will der Klub in dieser Transferperiode verpflichten – lassen weiter auf sich warten. Die Situation ist für Hertha nicht neu. Schon im Sommer musste Trainer Lucien Favre den größten Teil der Vorbereitung mit einem Kader auf Abruf bestreiten. Steve von Bergen, Fabian Lustenberger, André Lima und Tobias Grahn kamen erst nach Saisonstart nach Berlin. Obwohl Hertha damit nicht die besten Erfahrungen gemacht hat, gibt sich Manager Dieter Hoeneß nach außen gelassen. „Wir haben bis zum 31. Januar Zeit“, sagt er. Im Sommer lautete seine Standardantwort noch: „Wir haben bis zum 31. August Zeit.“

Wie vor der Saison ist Herthas Transfertätigkeit auch diesmal von Faktoren abhängig, die der Verein nur bedingt beeinflussen kann. Im Sommer musste er auf den Vollzug des Verkaufs von Kevin- Prince Boateng an Tottenham Hotspur warten; diesmal hängt vieles an der Vertragsverlängerung mit dem Vermarkter Sportfive, die Hertha 25 Millionen Euro bringen soll. Davon will der Bundesligist fünf gleich in neue Spieler investieren. Mit dem derzeitigen Budget (drei Millionen Euro) lässt sich vor allem Favres Wunschspieler Raffael nicht finanzieren, für den der FC Zürich aktuell noch fünf Millionen Euro verlangt. „Ich lese immer: Zum Trainingslager muss Raffael da sein“, sagt Hoeneß. „Natürlich hätte der Trainer ihn lieber früher als später. Aber deswegen zahlen wir nicht mehr.“

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