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Sport: Später Lohn und kaum offene Fragen (Kommentar)

Die Erlösung war den Mercedes-Leuten nur zu allzu deutlich anzusehen. Wer wollte es ihnen auch verdenken?

Die Erlösung war den Mercedes-Leuten nur zu allzu deutlich anzusehen. Wer wollte es ihnen auch verdenken? Die Konkurrenz von Ferrari jedenfalls erwies sich als sportlich fair und akzeptierte die Leistung von Mika Häkkinen und dem gesamten McLaren-Mercedes-Team. Dass Michael Schumacher nach dem Show-Down von Suzuka ziemlich barsch David Coulhard angriff, weil er sich von diesem zu lange aufgehalten fühlte, muss unter dem Aspekt der Enttäuschung gesehen werden. Nein, das Saisonfinale 1999 hielt das, was auch schon andere zuvor versprochen hatten - dann aber nicht hielten. Das eigentlich langweilige Rennen lebte diesmal von der Spannung, ob ein Ausfall, Crash oder Fehler in den Boxen die Entscheidung beeinflussen würde. Nichts von dem ist passiert, der beste Fahrer hatte am Ende die Räder vorn.

Die WM-Entscheidung zugunsten von Mika Häkkinen als einen späten Sieg der Gerechtigkeit zu bezeichnen, wäre sicherlich nicht übertrieben. Dass sie letztlich aber doch noch auf der Rennpiste gefallen ist und nicht in einem Pariser Gerichtssaal, dürfte vor allem nach dem Geschmack des britisch-deutschen Teams mit den Silberpfeilen gewesen sein. Ein Weltmeister Häkkinen vor dem Rennen in Japan hätte die Vermarktung erschwert. Und auch der Finne fühlte sich nach den Vorfällen von Malaysia, als die Ferrari zwischenzeitlich wegen eines Regelverstoßes disqualifiziert worden waren, nicht besonders wohl in seiner Haut.

Nachdem nun Häkkinens Strategie aufgegangen ist und die finnischen Hymne für den Grand-Prix-Sieger sowie alten und neuen Weltmeister gespielt wurde, lässt es sich viel besser feiern. Denn natürlich war zuvor die Gefahr groß, dass bei der wieder gewonnenen Klasse eines Michael Schumacher am Ende die Roten aus Maranello triumphieren würden. Am Ende wurden die geteilten Titel - die Fahrer-WM an Häkkinen, die Konstrukteurs-WM an Ferrari - den Leistungen beider Seiten gerecht. Die Saison 2000 kann ohne ein Nachkarten beginnen.

heit

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