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© dpa

Später Siegtreffer in Cottbus: Gladbach spielt auf 0:0 und gewinnt 1:0

Mönchengladbach verfolgte in Cottbus vor allem ein Ziel: das 0:0 über die Zeit zu bringen. Der Plan ging nicht auf. Wie schon am Sonntag gegen Schalke gewann die Borussia durch ein Tor in letzter Minute 1:0. Doch Trainer Hans Meyer sagt: "Wir sind noch nicht durch."

Timo Rost, der Kapitän des FC Energie Cottbus, verkörpert nahezu prototypisch das Handfeste im Fußball, aber der defensive Mittelfeldspieler besitzt auch eine romantische Ader. Vor dem Heimspiel seiner Mannschaft gegen Borussia Mönchengladbach hat er sich als Fan der Gladbacher Fohlenelf aus den Siebzigern und ihres erfrischenden Offensivfußballs zu erkennen gegeben. Dass von Borussias alter Herrlichkeit nicht viel übrig geblieben ist, konnte Rost gestern im Stadion der Freundschaft aus nächster Nähe anhand der Defensivstrategie der Gladbacher begutachten.

Für die Cottbuser hat sich zwei Spieltage vor Saisonschluss die Lage verschlechtert. Energies Präsident, Ulrich Lepsch, sagte: „Das einzig Positive ist, dass die anderen auch nicht gewonnen haben.“ Einzig die Gladbacher siegten, weshalb Trainer Hans Meyer erklärte: „Wir haben mit den zwei Siegen den Ballast ein wenig abgeschüttelt, aber wir sind noch nicht durch.“

Meyer lässt Marin zunächst draußen

Exzellenter Fußball mit rassigen Offensivaktionen war im Duell des Tabellensiebzehnten gegen den Fünfzehnten nicht zu erwarten. Zumal beide Mannschaften auch noch ihren besten Torschützen ersetzen mussten, die Gladbacher Rob Friend, die Cottbuser Dimitar Rangelow. Meyer verzichtete zudem auf Marko Marin; für ihn rückte der robustere Tobias Levels in die Startelf.

Beide Mannschaften mühten sich um Ruhe und um die Kontrolle des Spiels. Offensivbemühungen schienen beide Teams für weitgehend überflüssig zu halten. Erst in der zweiten Halbzeit wurde es etwas stürmischer. Erst ermöglichte Filip Daems den Cottbusern eine gute Gelegenheit, die Torwart Bailly vereitelte. Auf der Gegenseite verlängerte Energies Ovidiu Burca eine Flanke von Daems so tückisch, dass Torhüter Gerhard Tremmel den Ball gerade noch zur Ecke lenken konnte.

Ein fast schon wildes Spektakel

Beide Mannschaften lösten nun die taktischen Fesseln, so dass den 20.850 Zuschauern im Vergleich zum Geplänkel der ersten Halbzeit ein fast wildes Spektakel geboten wurde. Mario Cvitanovic rettete auf der Linie, nachdem Karim Matmour Tremmel bereits umkurvt hatte; kurz darauf parierte Energies Torhüter einen Schuss von Roberto Colautti.

In der Nachspielzeit nutzten die Gladbacher einen ruhenden Ball zum vielleicht entscheidenden Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Nach einer Ecke des eingewechselten Marin köpfte Innenverteidiger Dante den Siegtreffer. Der Jubel der Gäste kannte keine Grenzen. Tobias Levels sagte : „Was da in der Blutbahn abgeht, kann ich biologisch auch nicht erklären.“

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