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Sport: Spandau greift wieder an

Wasserfreunde scheitern in der Euroleague und hoffen auf die Meisterschaft

Berlin - Nicht Titelverteidiger in der Bundesliga, nicht in der Hauptrunde der Euroleague, nicht mehr Trainer. Vieles ist neu für Peter Röhle in dieser Saison. Neun Jahre lang coachte er die Wasserfreunde Spandau 04, acht Mal wurde Spandau mit ihm Meister. Nur in der vergangenen Finalserie mussten sich die Wasserfreunde dem SV Cannstatt geschlagen geben. Nun ist Röhle Sportlicher Leiter einer verjüngten und veränderten Spandauer Mannschaft.

„Natürlich wollen wir Deutscher Meister werden“, sagt Röhle. „Und Pokalsieger selbstverständlich auch.“ Was soll Röhle auch sonst als Ziel ausgeben, die Wasserfreunde sind 26 Mal Meister geworden und haben 23 Mal den deutschen Pokal gewonnen. Aber die Voraussetzungen haben sich verändert.

Mit Nebojsa Novoselac betreut ein neuer Trainer die Mannschaft, fünf Spieler haben die Mannschaft verlassen, drei Jugendspieler sind zu den Männern aufgerückt. Aus Japan kam Yoshinori Shiota, von Meister Cannstatt verpflichtete Spandau Nationalspieler Moritz Oeler. Obwohl sie nur Vizemeister sind, sind die Wasserfreunde Favorit auf den Titel. Denn der Meister aus Cannstatt musste seine Mannschaft aus finanziellen Gründen zurückziehen. „Das ist für den gesamten deutschen Wasserball eine erschreckende Situation, wenn ein Verein nach dem größten Erfolg nicht weitermachen kann“, sagt Röhle.

Erst vor drei Wochen hat Trainer Novoselac die Spandauer Mannschaft übernommen, vorher hatte er als Kotrainer der serbischen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Belgrad den Titel geholt. Beim Qualifikationsturnier zur Euroleague an diesem Wochenende in der Schwimmhalle Schöneberg schlug sich die neu formierte Mannschaft mit drei Siegen und zwei Niederlagen nicht schlecht, zumal Stammtorhüter Alexander Tchigir und Center Andreas Schlotterbeck verletzt fehlten. Platz drei in der Sechsergruppe hinter Zagreb und Piräus bedeutet aber das Ausscheiden aus der Euroleague, die Qualifikation für den Len-Pokal, eine Art Uefa-Cup für Wasserballer, wurde geschafft. „Ich bin zufrieden. Die Mannschaft hat phänomenal gekämpft. Am Ende fehlte die Kraft“, sagt Röhle – und es fehlten „zwei, drei Weltklassespieler“, die sich Spandau nun einmal nicht leisten könne.

Nächstes Wochenende beginnt zunächst die Bundesliga – in einem neuen Modus, den man aus Italien übernommen hat. Erste und zweite Liga wurden zu einer Spielklasse zusammengelegt, 16 Teams treten in vier Vorrundengruppen mit Hin- und Rückspielen gegeneinander an. Die jeweiligen beiden Gruppenersten bilden dann eine Gruppe A, die Plätze drei und vier gehen in eine Gruppe B. Am Ende der Hauptrunde spielt die Gruppe A in Playoffs den Meister aus. Davon erhofft man sich eine größere Qualität und spannendere Spiele. Spandau will auf jeden Fall Titel gewinnen, egal in welchem Modus.

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