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Sport: Spiel mit der Ungeduld

Eisbären-Gegner Freezers sucht noch nach Stars

Berlin - Am Freitagabend ist Boris Capla als Zuschauer in der Hamburger Color-Line-Arena ein wenig mulmig geworden. „Die Fans wollen so langsam Siege sehen“, hatte der Geschäftsführer der Freezers erkannt. Schließlich war der Saisonstart seines Klubs in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit zwei Niederlagen ungünstig ausgefallen. Und dann mussten die Fans sehen, wie die Freezers gegen Duisburg nach 32 Spielminuten 2:4 zurücklagen. Ausgerechnet gegen den Aufsteiger. Dann aber sah Capla „eine Energieleistung“ seines Teams, das die Fans mit vier Toren versöhnte und 6:4 gewann.

Gegen Duisburg ist es noch einmal gut gegangen für die Freezers, die in ihrer vierten Saison mit einer gestiegenen Erwartungshaltung leben müssen. Mitspielen und in die Play-offs kommen, das reicht in Hamburg auf Dauer nicht. Freitag kamen nur knapp 9000 Fans in die Arena, in der fünfstellige Zuschauerzahlen der Normalfall sind. Capla nahm es aber gelassen: „Im September sind wir oft nicht ausverkauft. „Außerdem müssen wir auch etwas für unsere Zuschauer tun.“ Das ist momentan nicht einfach. Obwohl die Freezers mit dem gleichen Budget wie die Eisbären ausgestattet sind, müssen sie mit einer anderen Infrastruktur leben als der auch zur Anschutz-Gruppe gehörende Meister aus Berlin. Jetzt wurde aber neben der GmbH ein eingetragener Verein gegründet, „mittelfristig“ wird eine Nachwuchsabteilung aufgebaut, wie Capla sagt. Die jungen Spieler kommen bis dahin aus Berlin – wie zurzeit Stürmer Matthias Forster. „Die Eisbären gehören zur selben Gesellschaft wie wir, also ist es legitim, wenn sie Förderlizenzspieler an uns abgeben“, sagt Capla.

Gerade beim erfahrenen Personal sind die Freezers bei ihrem heutigen Spiel in Berlin (14.30 Uhr Sportforum, live auf Premiere) noch nicht so besetzt wie gewünscht. Der Klub war sich bereits mit prominenten Profis einig – doch dann kam die NHL dazwischen. Weil in Nordamerika wieder gespielt wird, machten diese von ihren Ausstiegsklauseln Gebrauch. Bevor die NHL im Oktober spielt und klar ist, wer dort unterkommt, wird es für Hamburg schwer, die zwei freien Ausländerplätze zu besetzen. Obwohl Capla am liebsten „in der nächsten Stunde“ Vollzug melden würde: „Es wäre von Vorteil, wenn die neuen Spieler gut Schlittschuhlaufen können und ein paar Tore schießen.“ Ansonsten könnten die Fans in Hamburg ungeduldig werden.

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