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Sport: Spiel ohne Stars

Eishockey-Nationalteam: Auch Marco Sturm sagt ab

Köln - Es war keine gute Nachricht, die Eishockey-Bundestrainer Uwe Krupp gestern erreichte. Nach Jochen Hecht (Innenbandanriss) sagte mit Marco Sturm auch der andere deutsche Stürmer von Weltklasseformat seine Teilnahme am Turnier in Turin ab. Wegen einer Schulterverletzung lassen ihn die Boston Bruins aus der National Hockey-League (NHL) nicht nach Italien fliegen. „Ich muss Rücksicht auf meinen Verein nehmen“, sagte Sturm.

Krupp hatte am Samstag nach dem Testspiel in der Kölnarena gegen Russland (1:3) schon das Gefühl gehabt, dass weitere Absagen von deutschen NHL-Spielern drohen: „Wir wollen mal sehen, wer Dienstag in Turin aus dem Flugzeug steigt.“ Allerdings hätten die Ausfälle auch ihr Gutes. „So können sich nun Spieler für die B-WM empfehlen.“ Schließlich sei der Aufstieg im April das Saisonziel, sagte Franz Reindl, Sportdirektor beim Deutschen Eishockey-Bund (DEB). Wenn man da aufsteige, sei der Abstieg von 2005 schnell vergessen. Wenn sich Reindl da nicht täuscht: Die schlechten Resultate haben Renommee gekostet. In Köln waren unter 13 500 Zuschauern zur Hälfte Russen, abseits der Eisfläche präsentierte sich der DEB zweitklassig. Ein „Prominentenbully“ wurde von Verbandspräsident Hans-Ulrich Esken vorgenommen, und im Programmheft stand auf drei Seiten, dass der Bundestrainer Greg Poss heißt. Bundestrainer ist aber seit Dezember 2005 Uwe Krupp, und der hat nun Probleme vor sich: Ohne Sturm und Hecht wird es für die Deutschen in Turin in der Vorrunde selbst gegen die biederen Schweizer und Außenseiter Italien schwer. Denn mit dem Toreschießen haben es viele deutsche Stürmer nicht so – das bewiesen sie beim 1:3 gegen Russland wieder einmal.

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