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Sportpolitik: Friedrich will Anti-Doping-Gesetz

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat eine Kehrtwende vollzogen und sich erstmals für ein Anti-Doping-Gesetz ausgesprochen.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat eine Kehrtwende vollzogen und sich erstmals für ein Anti-Doping-Gesetz ausgesprochen. Für den Berufssport könne man über zusätzliche Regelungen in einem Anti-Doping-Gesetz reden. „Wo finanzielle Vorteile durch Manipulation erzielt werden, wo ein Sportler sein geldwertes Image durch Betrug fördert, ist so etwas überlegenswert“, sagte Friedrich dem „Spiegel“. Hobbysportler, die dopen, seien davon auszunehmen. „Den Freizeitsport sollten wir nicht kriminalisieren“, sagte Friedrich.

„Wer sich selbst schädigt, muss nicht auch noch strafrechtlich belangt werden.“ Ein zentrales Problem sei die Abgrenzung zwischen Berufs- und Freizeitsport: „Wir werden mit Experten beraten, ob sich diese und andere Fragen in einem Anti-Doping-Gesetz lösen lassen.“ Zuletzt hatte sich eine Mehrheit der Justizminister der Länder für ein Anti-Doping-Gesetz ausgesprochen. Kommende Woche wird Friedrich im Sportausschuss des Bundestags über das Thema sprechen. Bisherige Gesetzesinitiativen waren am Veto der schwarz-gelben Koalition gescheitert.

Der Druck auf die Politik war gewachsen, nachdem sich Prominente nach den hitzigen Diskussionen über die Studie „Doping in Deutschland von 1950 bis heute“ für ein Anti-Doping-Gesetz stark gemacht hatten. So forderten unter anderen DFL-Präsident Reinhard Rauball sowie die Verbandsbosse Clemens Prokop (Leichtathletik) und Rudolf Scharping (Radsport) ein solches Gesetz. Während es Ex-DSB-Präsident Manfred von Richthofen befürwortet, hat DOSB-Chef Thomas Bach bisher stets argumentiert, das Arzneimittelgesetz sei ausreichend. (dpa)

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