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Sportstadt Berlin: Britta Steffen landet in Berlin - Klaus Wowereit landet in Peking

Die Doppel-Olympiasiegerin ist Mittwochabend von den Spielen zurückgekommen, der Regierende Bürgermeister trat Mittwoch früh seinen Olympia-Besuch an. Steffen ließ Fernsehteams abblitzen. Wowereit verteidigte seinen Peking-Besuch gegen Kritiker.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Wowereit will in Peking für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 in Berlin werben und die Städtepartnerschaft mit der chinesischen Hauptstadt pflegen. Sport-Staatssekretär Thomas Härtel (SPD) reiste mit. Wowereit wurde auf dem Flughafen vom Vize-Premierminister Wang Qishan empfangen, abends ging er zum Gartenfest in der deutschen Botschaft, zu dem auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) und dessen chinesischer Amtskollege kamen.

Ab durch die Hintertür

Britta Steffen kam am Abend in Tegel an. Der Schwimm-Star verließ den Flughafen nicht durch den normalen Passagierausgang, wo zahlreiche Fernsehteams warteten. Die Goldmedaillen-Gewinnerin über 100 und 50 Meter Freistil will sich erst bei einem Empfang ihres Vereins SG Neukölln am Donnerstagmorgen wieder in der Öffentlichkeit zeigen. Die Mitglieder des Clubs hatten auf Steffens Wunsch hin darauf verzichtet, sie am Flughafen zu begrüßen.

Beharren auf Reiseplänen

Noch im April dieses Jahres hatten CDU, Grüne und FDP im Abgeordnetenhaus den Senat aufgefordert, „keine Repräsentanten zu den Olympischen Spielen reisen zu lassen“. Wowereit hatte aber auf seinen Plänen beharrt. Der Regierende sieht die Spiele in Peking als „Beitrag zur Öffnung Chinas“, wie er am Morgen in Peking sagte. Der SPD-Politiker verteidigte seinen Besuch in der Olympia-Stadt gegen Kritik aus der Berliner Opposition.

Eine demonstrative Absage „habe ich für falsch gehalten und halte ich immer noch für falsch“. Er sei aber auch nicht „demonstrativ hingefahren“. Die Frage, ob Olympia in einem Land wie China Station machen dürfe, müsse bei der Vergabe geklärt werden. Auch Wirtschaftsbeziehungen könnten eine Demokratisierung anstoßen.

Thema Menschenrechte ist "Aufgabe der Bundesregierung"

Die Berliner Oppositionsparteien hatten eine Absage der Reise gewünscht, um so gegen die Menschenrechtslage in China zu protestieren. Das Thema habe er in einem Gespräch mit dem Vize-Premier Wang Qishan auch angesprochen, sagte Wowereit. Er sprach sich aber dagegen aus, „plakativ“ damit umzugehen. Er habe auch „keine Liste dabei“ mit Namen inhaftierter Regimekritiker. Das Thema Menschenrechte in China sei Aufgabe der Bundesregierung. Wowereit verwies auf den deutsch-chinesischen Rechtsstaatsdialog und entsprechende Seminare.

Auf dem Besuch in Berlins Partnerstadt wirbt Wowereit für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 in Berlin. Er besucht Wettkämpfe und führt politische und wirtschaftliche Gespräche.

Wowereit lädt zum Empfang

Wowereit will sich in den kommenden drei Tagen die Leichtathletik-Wettbewerbe ansehen. Am Rande wird er sich mit Politikern, Sportorganisatoren, Sportlern und Sponsoren treffen, auch mit dem Präsidenten des Pekinger Olympia-Organisationskomitees. Am Freitag lädt Wowereit zu einem Empfang in den „Champions Club Peking 2008“. Es werden Olympiateilnehmer, Mitglieder der Pekinger Stadtregierung und der Deutschen Außenhandelskammer erwartet.

Ebenfalls morgen wird sich Wowereit, der bis Sonntag in Peking bleibt, mit dem Oberbürgermeister Guo Jinlong treffen. Die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Peking hat sich seit 1994 zu einer der intensivsten aller 17 Städtepartnerschaften entwickelt. Geplant ist auch ein Gespräch mit dem Chef von Hainan Airlines. Die Fluggesellschaft will beide Hauptstädte ab 5. September viermal wöchentlich direkt miteinander verbinden. (mit dpa)

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