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Stammelf gefunden? Norbert Düwel hat viel probiert in der Hinrunde.

© dpa

1. FC Union vor dem Spiel gegen Braunschweig: Stammelf gefunden - wohin mit Schönheim?

Norbert Düwel scheint beim 1. FC Union endlich eine Stammelf gefunden zu haben - und Führungsspieler Fabian Schönheim gehört derzeit nicht dazu. Gegen Eintracht Braunschweig bekommt er aber die Chance, sich in die erste Elf zu spielen.

Man kann Norbert Düwel nicht vorwerfen, er habe zu wenig probiert. Immer wieder veränderte der Trainer des 1. FC Union in der Hinrunde seine Startformation: In 16 Spielen schickte er zwölf Mal eine andere Mannschaft aufs Feld. Nun, da sich das Jahr dem Ende neigt, scheint Düwel seine Stammelf gefunden zu haben. Umso ärgerlicher für ihn, dass er nach dem 2:1-Sieg gegen den FSV Frankfurt erneut umstellen muss. Innenverteidiger Toni Leistner sah bei der bisher besten Saisonleistung am vergangenen Sonntag seine fünfte Gelbe Karte und ist für das Auswärtsspiel beim Tabellenfünften Eintracht Braunschweig (13 Uhr) gesperrt. „Das ist ein herber Verlust. Toni ist ein Typ, der uns sehr geholfen hätte“, sagt Düwel und meint Leistners robuste, aggressive Art auf dem Feld.

Seinen Platz wird wohl Fabian Schönheim übernehmen, auch wenn Düwel das nicht bestätigen wollte. Für den Trainer bietet Leistners Sperre die Möglichkeit, seinen von den Anlagen her besten Verteidiger wieder ins Team zu integrieren. Unter normalen Umständen ist Schönheim sportlich unumstritten. Sein Vertrag wurde erst kürzlich bis 2019 verlängert, er ist Mitglied des Mannschaftsrates und soll Unions Zukunft sportlich prägen. Nur verliefen die vergangenen Wochen alles andere als normal für Schönheim.

Gegen 1860 München kehrte er nach längerer Verletzungspause ins Team zurück und war an allen vier Gegentoren beteiligt. Sein Comeback verkam zum Desaster. Seitdem spielte er nur noch zehn Minuten, aus dem Anwärter fürs Kapitänsamt wurde ein Bankdrücker. Ohne Leistners Sperre hätte sich an dieser Rolle bis zur Winterpause wohl kaum etwas geändert. Der Neuzugang von Dynamo Dresden und Roberto Puncec harmonierten gut. Und links, wo Schönheim auch spielen kann, verteidigt Michael Parensen inzwischen wieder gewohnt souverän. Nun erhält Schönheim noch vor Weihnachten die Chance, seinen Auftritt gegen 1860 vergessen zu machen.

Gut für Düwel. Gut für Union. Gut für das Gefüge. Das Binnenklima einer Mannschaft ist immer besser, wenn die Wortführer in der Kabine auch auf dem Platz vorangehen und Verantwortung übernehmen. Genau das erwartet Düwel nun von Schönheim. „Wir hatten zuletzt eine gute Ordnung und eine gute Präsenz auf dem Platz. Die Spieler, die in den vergangenen Wochen reinkamen, haben ihre Aufgabe immer erfüllt“, sagt Düwel.

Die Voraussetzungen dafür hat Schönheim in den vergangenen Tagen im Training geschaffen. „Er hatte eine sehr gute Woche – wie alle anderen auch", sagt Düwel. „Ich erwarte von jedem, dass er mich in eine Position bringt, in der ich es schwer habe, über die Aufstellung zu entscheiden.“ Das hätten die Spieler unter der Woche getan, so Düwel, der gegen Braunschweig einen weiteren Tausch vornehmen könnte: Sören Brandy ist nach überstandener Krankheit wieder fit, gut möglich, dass er von Beginn an im Angriff spielt. Steven Skrzybski, der entscheidende Mann aus dem Frankfurt-Spiel, bliebe dann draußen. Es wäre nicht das erste Mal in dieser Saison, dass Düwel versucht, mit einer unerwarteten Aufstellung zu überraschen.

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