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Sport: Stark geknickt

Nach dem Champions-League-Aus ist Herthas Gegner Leverkusen verwundbar

Die Reise hat sich offensichtlich gelohnt. Falko Götz hat Bayer Leverkusen bei der 1:3-Niederlage und dem Ausscheiden in der Champions League gegen den FC Liverpool beobachtet, und der Trainer von Hertha BSC hat dabei verwertbare Erkenntnisse gewonnen. „Es war wichtig zu sehen, wie die Mannschaft funktioniert. Auf dem Platz ist in diesem Spiel einiges passiert, das auch wir nutzen wollen“, sagt Götz über den Gegner des Bundesligaspiels am Samstag. „Wir fahren nach Leverkusen, um zu gewinnen. Und die Chance, in Leverkusen zu gewinnen, war nie größer.“

Götz hat am Mittwochabend in Leverkusen eine Mannschaft gesehen, die gegen einen starken Gegner in einem internationalen Wettbewerb überfordert war. „Die Qualität hat einfach nicht gereicht“, sagte Mittelfeldspieler Carsten Ramelow, „bei den beiden Toren sah man, dass Liverpool eine andere Klasse ist.“ Zwei frühe Treffer von Luis Garcia hatten die Partie entschieden. In diesen Szenen wurde deutlich, dass Leverkusen die Ausfälle der Abwehrspieler Juan, Roque Junior und Jens Nowotny nicht kompensieren kann.

Vor allem die Beobachtung der Ersatz-Abwehr mit dem jungen Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Außenverteidiger Diego Placente, der gegen Liverpool im Abwehrzentrum spielen musste, wird Falko Götz Ansatzpunkte dafür geliefert haben, wie man in Leverkusen erfolgreich sein kann. Zwar versicherten die Leverkusener Spieler wie Andrej Woronin am Mittwochabend nach dem Duschen gebetsmühlenartig, es seien ja „nur vier Punkte Rückstand auf einen Champions-League-Platz, das ist nicht viel“. Auch Kapitän Ramelow sprach von Platz drei als „Ziel, das wir noch erreichen können“. Sein Team sei weiterhin in der Lage, „um den Titel mitzuspielen“.

Doch das schien in erster Linie eine Trotzreaktion zu sein. In der Realität muss Bayer wohl eher um die Teilnahme am Uefa-Cup bangen. „Wir haben die Riesenchance, uns gegen einen unmittelbaren Konkurrenten Luft zu verschaffen“, sagt Herthas Manager Dieter Hoeneß. „Die Ausgangssituation ist gut: Wir sind die beste Auswärtsmannschaft, die Leverkusener hatten ein schweres Spiel, und außerdem haben sie mit ihren großen Personalsorgen zu kämpfen.“

Bei Hertha hat sich die Personalsituation hingegen entspannt. Nando Rafael trainierte am Freitagnachmittag nach seinem Bruch des mittleren Zehs, den er sich im Heimspiel gegen Kaiserslautern zugezogen hat, zum ersten Mal wieder mit der Mannschaft. Falko Götz geht davon aus, dass der Stürmer spielen kann, wenn auch unter Schmerzen. Auch Mittelfeldspieler Andreas Neuendorf trainierte nach seiner Magenverstimmung wieder mit dem Team.

In einer weiteren Personalie vermeldete Manager Hoeneß wesentliche Fortschritte: Die Verlängerung des auslaufenden Vertrages von Torwart Christian Fiedler steht nach längeren Verhandlungen unmittelbar vor dem Abschluss. „Wir sind kurz vor der endgültigen Einigung. Das läuft auf ein gutes Ende hinaus“, sagte Hoeneß. Zuletzt war eine Vertragsverlängerung um drei Jahre im Gespräch.

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