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Sport: Starkes, kränkelndes deutsches Team

Oberstdorf - Claudia Künzel hielt die rechte Hand über Nase und Mund, als sich ihre Teamkollegen Jens Filbrich und Franz Göring an ihr vorbeidrängelten. Ein Juckreiz an der Nase?

Oberstdorf - Claudia Künzel hielt die rechte Hand über Nase und Mund, als sich ihre Teamkollegen Jens Filbrich und Franz Göring an ihr vorbeidrängelten. Ein Juckreiz an der Nase? Oder Angst, die beiden Langläufer anzustecken? „Jetzt wird ja schon jede Bewegung analysiert“, sagt die Langläuferin, die noch immer leicht erkältet ist, „das ist doch Quatsch.“

Vor dem heutigen Start der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf steigt im deutschen Team die Anspannung. „Wir sind hier mit der stärksten Mannschaft, die wir je bei einer WM hatten“, sagt Thomas Pfüller. Entsprechend hoch sind die Ziele des Generalsekretärs des Deutschen Skiverbandes. „Wir erwarten von allen Mannschaftsteilen Medaillen, sowohl im Einzel als auch im Team.“ Doch vor dem ersten Rennen bangt der DSV um drei seiner Stars. Die Langläuferin Claudia Künzel wird grippebedingt beim heutigen Rennen (12.30 Uhr, live bei ARD und Eurosport) über 10 Kilometer im freien Stil fehlen. Aus dem gleichen Grund war der Start des Gesamtweltcupführenden Axel Teichmann im Rennen über 15 Kilometer (15 Uhr, live bei ARD und Eurosport) lange fraglich. Und dann kommen auch noch die anhaltenden Schwierigkeiten des Kombinierers Ronny Ackermann im Skispringen hinzu. „Er tastet sich langsam an die guten Sprünge heran“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. „Aber es wird schwierig.“ Künzel, Teichmann und Ackermann hatte der DSV bei dieser WM fest auf den Medaillenrängen eingeplant.

Bei den Langläuferinnen wird sich der Ausfall der Weltcupvierten Künzel nicht kompensieren lassen. Evi Sachenbacher hat noch nicht die Form, um ganz nach vorne zu laufen. „Ein Platz zwischen acht und zwölf wäre ein gutes Resultat“, sagt Bundestrainer Jochen Behle. Anders sieht es bei den Männern aus. Behle geht davon aus, dass Teichmann zwar starten kann, er aber noch so geschwächt ist, dass es für ihn „nicht um Medaillen geht“. Doch Tobias Angerer und René Sommerfeldt können ebenfalls unter die ersten drei laufen. Genau das dürfte Pfüller gemeint haben, als er von der stärksten Mannschaft aller Zeiten sprach.

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