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Sport: Start Für einen guten

Der VBKI unterstützt Talente in weniger prominenten Sportarten.

Bei der Förderug geht es

um mehr

als Geld

Leistung lohnt sich im Spitzensport nicht immer. Das liegt vor allem an der jeweiligen Sportart. Natürlich lässt sich im Fußball als Spitzenathlet mehr Geld verdienen als im Rudern, und im Wintersport werden gute Eishockeyprofis weit besser entlohnt als erfolgreiche Curlingspieler. Aktive der Sportarten, die vor allem bei Olympischen Spielen in den Vordergrund rücken, bewegen sich aufgrund ihrer sporadischen medialen Präsenz oft unterhalb des Radars von Sponsoren. Oft heißt es, dass bestimmte Disziplinen schwer zu vermarkten seien. Für die betroffenen Sportler ist daher das Betreiben ihrer Sportart ein ständiger Überlebenskampf, und oft beginnt die Zeit nach der Karriere ohne große finanzielle oder strukturelle Absicherung. Ein Umstand, der den VBKI vor ein paar Jahren dazu bewog, ein besonderes Förderprogramm für Berliner Sportler ins Leben zu rufen: Bereits zum dritten Mal unterstützt der Verein nun zehn Aktive auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen.

Geld ist dabei nicht das zentrale Fördermittel. „Andere Dinge wie Coaching, Weiterbildung, Praktika und die Vermittlung in den Arbeitsmarkt durch unser Netzwerk spielen eine größere Rolle“, sagt Jan Schubert, Leiter Business Development beim VBKI. Die materielle Förderung der Sportler beschränkt sich auf zwei Jahre, für die einmal ausgewählten Athleten endet die Unterstützung allerdings nicht zwangsläufig nach diesem Zeitraum. „Das ist uns auch ganz wichtig“, sagt Udo Marin, Geschäftsführer des VBKI. „Wir schmeißen keinen Sportler raus, die Ansprechpartner beim VBKI sind auch nach der Förderzeit immer noch da.“ Die Chance, das Netzwerk des VBKI zu nutzen, um beruflich etwas für die Zukunft aufzubauen, sei ja eben die Option für die Zeit nach der Karriere.

Diese Möglichkeit sieht auch Eisschnellläuferin Jenny Wolf. Die Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele von Vancouver 2010 ist neben anderen Eisschnellläufern, Eiskunstläufern und Eishockeyspielerinnen eine der Berliner Sportlerinnen und Sportler, die auf dem Weg zu den Olympischen Spielen von Sotschi 2014 in den Genuss der VBKI-Sportförderung kommt. „Es ist für mich wichtig, dass ich langfristig ein Netzwerk nutzen kann. Denn die Frage, wie es bei mir beruflich weitergeht, beschäftigt mich schon eine Weile.“

Nach der kommenden Saison will die Berlinern, inzwischen 34 Jahre alt, ihre aktive Karriere beenden. Zurzeit weiß sie „noch gar nicht“, wie es dann weitergehen soll. Aber die Gewissheit, dass der VBKI nach der Laufbahn Chancen zur Weiterbildung oder eben Praktika biete, sei beruhigend, sagt Jenny Wolf.

Das Netzwerk für die Sportler hat sich natürlich nicht von selbst aufgebaut. VBKI-Geschäftsführer Marin erzählt, dass er Personalchefs von Unternehmern schon mal zu Hertha-BSC- Spielen oder den Eisbären Berlin einlade, um Kontakte herzustellen und sie für das Projekt zu gewinnen. Das Förderkonzept sei keinesfalls starr. „Es geht uns im Kern darum, wie überzeugend wir die Vorstellungen und die Darstellungen eines Sportlers finden.“ Bewerber gebe es viele, die Kriterien seien, sagt Jenny Wolf, „recht streng“.

Im Regelfall stellen sich die Sportler bei einem Casting beim VBKI vor. Manchmal werden sie – in Zusammenarbeit mit dem Olympischen Sportbund und dem Landessportbund – auch von der VBKI-Sportförderung direkt angesprochen. Wie Jenny Wolf, die als Medaillenkandidatin für Sotschi aktuell eine der prominentesten Berliner Olympioniken ist. „Aber die Förderung hat bei uns jeder gleich nötig“, sagt sie, „da macht es keinen Unterschied, dass ich mir schon ein bisschen einen Namen gemacht habe.“ Sie könne sich über ihren Verdienst auch nicht beklagen. „Ich werde sehr gut entlohnt.“ Wenn man allerdings betrachte, was die alpinen Skifahrer verdienen, könne man schon neidisch werden.

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