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STEIL Pass: Die himmlische Ruhe ist vorbei

Nun ist der Druck da. Die Aktivitäten der letzten Monate sprechen eine deutliche Sprache. über die gestiegenen Ansprüche in Hoffenheim.

Man hat Ralf Rangnick in der ersten Halbserie selten genervt erlebt. Der Hoffenheimer Trainer war meist damit beschäftigt, seine Spieler nach Toren zu herzen und zu erklären, die Meisterschaft sei trotz aller Siege nicht das Ziel. Nun ist der Coach aber doch einmal in Rage geraten. Weil bei der Einweihung des neuen TSG-Stadions zahlreiche Vip-Gäste in den ersten zwanzig Minuten der zweiten Hälfte lieber das Büfett plünderten, als dem Kick gegen eine Regionalauswahl zuzuschauen, wünschte sich Rangnick statt der Gourmets lieber „richtige Fans“.

Nun kann man die dummerweise nicht einkaufen wie einen Stürmer, einen Mentalcoach oder ein Stadion. Rangnicks Ausbruch war vor allem bemerkenswert, weil er zeigte, wie hoch die Erwartungen auch in Hoffenheim inzwischen sind. Bislang wurden die Verantwortlichen nicht müde, von der himmlischen Ruhe und dem nicht vorhandenen Druck zu schwärmen. Die Aktivitäten der letzten Monate sprechen eine andere Sprache. Mit der Verpflichtung von Timo Hildebrand wurde das bisherige Konzept von hoffnungsvollen Talenten mit großer Selbstverständlichkeit über den Haufen geworfen. Erstaunlich lange hielt sich auch das Gerücht, Dietmar Hopp habe sich nach Großverdiener Carlos Tevez erkundigt. All das spricht nicht dafür, dass es reichen wird, wenn Hoffenheim sich in dieser Saison für den Uefa-Cup qualifiziert. Die Champions League sollte es schon sein. Auch ohne Vedad Ibisevic. Und auch ohne richtige Fans.

— Philipp Köster schreibt an dieser Stelle im Wechsel mit Stefan Hermanns.

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