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STEIL Pass: Wechselnde Wahrheiten

Stefan Hermanns über wöchentlich neue ultimative Erkenntnisse

Dass der moderne Fußball sich durch enorme Tempoverschärfung auszeichnet, gehört inzwischen selbst in den Vip-Logen der Bundesligastadien, dem Hort fußballerischer Unbelecktheit, zum Basiswissen; etwas weniger präsent ist die Tatsache, dass auch die mediale Begleitung des modernen Fußballs längst von rasender Beschleunigung erfasst worden ist. Um es mal im Jargon auszudrücken: Die Medien spielen One-Touch-Berichterstattung. Da geht alles Schlag auf Schlag, zack, zack, zack, spielen, äh berichten, ohne nachzudenken. Was interessiert mich meine Fehleinschätzung vom vergangenen Wochenende?

Drei Spieltage sind gespielt, aber im Grunde wissen wir längst, was uns in dieser Saison erwartet. Hier eine kleine Auswahl der letztgültigen Wahrheiten: Louis van Gaal ist bei den Bayern schon gescheitert (weil sein System nach drei Spielen noch nicht funktioniert); Bayer Leverkusen hat unter Jupp Heynckes endlich zu erwünschter Konstanz gefunden (weil die Mannschaft gegen Freiburg, Hoffenheim und Mainz ungeschlagen geblieben ist), und Borussia Mönchengladbach kann nach dem Sieg gegen Hertha sogar auf die Europa League schielen (zumindest bis zum 0:3 in Bremen).

Die Hatz ist atemberaubend: Jede Woche wird ein neuer Titelfavorit durchs mediale Dorf gejagt. Nach den Bayern (erblich bedingt), Wolfsburg (neue Mode), Schalke (wg. Felix Magath) hat es am Wochenende den HSV erwischt. Und am Samstag ist es dann Bayer Leverkusen, der Tabellenführer. Bayer Leverkusen? Nein, war natürlich nur ein Scherz.

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