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STEILPASS Fans: Gut gebräunter Blender Dirk Gieselmann beklagt den Mangel an Spannung in der Meisterschaft

„Die Winterpause“, so hieß es vor Jahr und Tag in einer „Sportschau“-Werbung, „ist nur ein anderes Wort für Hölle.“ Und was sagte der französische Existentialist Jean-Paul Sartre?

„Die Winterpause“, so hieß es vor Jahr und Tag in einer „Sportschau“-Werbung, „ist nur ein anderes Wort für Hölle.“ Und was sagte der französische Existentialist Jean-Paul Sartre? „Die Hölle, das sind die anderen.“

Fügt man diese beiden Aphorismen zu einem zusammen, so kommt man zu „Die Winterpause, das sind die anderen.“ Und das trifft es ziemlich genau: Die Winterpause, das sind die sogenannten Mitmenschen. Das sind sogenannte Gespräche mit ihnen. In sogenannten guten Stuben. Soziale Interaktion bei Heizung auf fünf. Wenn der Weihnachtsbaum nadelt. Und der Selbstgestrickte von Tante Inge kratzt. Erwartungen. Enttäuschungen. Kopfschmerzen. Frust und Hass. Und dazu all die Plätzchen, die man nur noch verzehrt, weil man ja sowieso alles in sich hineinfressen muss.

Nur eines bringen wir Ende Januar, nach Wochen der Kerkerhaft, noch hervor: „Fußball! Geliebter! Wo warst du nur so lang?“

Doch der Fußball, gut gebräunt von der Sonne ferner Gestade, an die wir ihm nicht folgen durften, Dubai, Belek, Costa del Sol, grinst sein Grinsen. Sagt: „Mönchengladbach gegen Bayern? Habt ihr gedacht, das wird spannend? Pah! 0:2, ihr Träumer. Nichts ist mehr spannend! Nichts! Ich bin zu alt für den Scheiß.“ Aber Fußball! Herrlicher Fußball! Liebling! Kann denn nicht Leverkusen ... die Bayern ... noch stoppen? „Le-wer?“, sagt der Fußball und blickt uns an wie Fremde. Und uns dämmert: Die Hölle, das ist die im März entschiedene Meisterschaft.

Hoffentlich liegen schon bald wieder die ersten Dominosteine im Supermarktregal. Frohe Weihnachten, liebe Leser!

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