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Sport: Strafe bei Verdacht

Der Radsport war einmal eine verschworene Gemeinschaft. Alle haben sie zusammengehalten, Fahrer, Trainer und Teams gegen den gemeinsamen Feind: den Dopingkontrolleur.

Der Radsport war einmal eine verschworene Gemeinschaft. Alle haben sie zusammengehalten, Fahrer, Trainer und Teams gegen den gemeinsamen Feind: den Dopingkontrolleur. Allmählich bricht nun das Rund auf, dafür gab es gestern einen weiteren Hinweis. Das Team Phonak lässt seine beiden Profis Santiago Botero und José Enrique Gutierrez erst einmal nicht fahren, weil sie des Dopings verdächtigt werden.

Während ein Fahrer früher bei positiver Dopingprobe nicht zwangsläufig suspendiert wurde, reicht jetzt also schon ein Verdacht für erste Sanktionen. Es ist kein Zufall, dass gerade Phonak so streng mit seinen Profis umgeht, das Team hatte einfach schon zu viele gedopte Sportler in seinen Reihen. Die Maßnahme zeigt aber vor allem, dass der Radsport insgesamt unter starkem Druck steht, um wenigstens einen Teil seiner Glaubwürdigkeit zurückzubekommen. Gut möglich, dass bei diesen Bemühungen auch Fahrer zu Unrecht verdächtigt werden. Im Zweifel gegen den Angeklagten, das könnte zum Prinzip werden. Gerecht ist das nicht. Wundern dürfen sich die Fahrer aber auch nicht. Im Radsport gehört ein Dopingvorwurf zum Berufsrisiko.

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