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Sport: Streit um neue Haarprobe: Daum gibt den Saubermann

Im Kampf um den Beweis seiner Unschuld hat Christoph Daum eine Haaranalyse mit dem Ergebnis "negativ" vorgelegt. "Das zeigt klar: Ich bin sauber", erklärte der ehemalige Trainer des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen in der "Bild"-Zeitung nach der zweiten, in den USA vom American Medical Laboratory durchgeführten Probe, nach der sich der in Deutschland des Doping-Konsums überführte 47-Jährige rehabilitiert und bestätigt sieht.

Im Kampf um den Beweis seiner Unschuld hat Christoph Daum eine Haaranalyse mit dem Ergebnis "negativ" vorgelegt. "Das zeigt klar: Ich bin sauber", erklärte der ehemalige Trainer des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen in der "Bild"-Zeitung nach der zweiten, in den USA vom American Medical Laboratory durchgeführten Probe, nach der sich der in Deutschland des Doping-Konsums überführte 47-Jährige rehabilitiert und bestätigt sieht. "Das Ergebnis war für mich selbstverständlich, weil ich wusste: Die erste Analyse trifft auf mich nicht zu", sagte Daum, der sich seit 21. Oktober in Florida aufhält und nach dem ersten Test durch das Rechtsmedizinische Institut der Universität in Köln von Manipulation und vertauschten Haarproben gesprochen hatte.

"Unser Ergebnis hält jedem Strafrecht stand. Die zweite Analyse kann ich nicht beurteilen", meinte der Toxikologe Herbert Käferstein, der den für den einst als Bundestrainer vorgesehenen Daum folgenschweren ersten Test vorgenommen hatte. Diesen hatte das Institut für Rechtsmedizin nach Käfersteins Angaben mehrmals gegengecheckt: "Herr Daum hat den Test ja selbst in Auftrag gegeben. Und als ich das positive Analyseergebnis sah, war ich sehr überrascht. Deshalb haben wir weitere Tests mit derselben Substanz vorgenommen."

Für den Leiter des Doping-Labors in Kreischa, Klaus Müller, ist das Ergebnis der zweiten Haarprobe von Daum "völlig bedeutungslos". "Die erste Analyse war positiv und das Kölner Institut ist über jeden Zweifel erhaben", sagte Müller. Eine neuerliche Probe mache keinen Sinn, wenn sich Daum in den vergangenen Wochen die Haare habe schneiden lassen. Mit nachgewachsenen Haaren lasse sich ein Kokainkonsum aus der Zeit vor der ersten Haaranalyse nicht mehr nachweisen. Bei dem aktuellen Foto von Daum, das "Bild" abgedruckte, fällt auf, dass Daum geschnittene Haare hat. "Daum ist ein unverbesserlicher Lügner", sagte Müller.

Daum hat durch seine Anwälte die Seriosität des zweiten US-Tests "durch einen der bekanntesten und anerkanntesten, mehrfach für die Olympischen Spiele und den Internationalen Leichtathletikverband tätigen Ärzte" bestätigen lassen und eine erneute Prüfung des Ergebnisses in Köln durch seinen Rechtsbeistand angekündigt.

Daums Anwalt Rolf Stankewitz ist nach dem Ergebnis in den USA überzeugt: "Damit ist Herr Daum rehabilitiert." Der Ex-Trainer selbst, gegen den staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen unerlaubten Drogen-Besitzes laufen, betrachte die Angelegenheit jedoch erst als erledigt, wenn die Frage nach dem seiner Meinung nach absurden Analyseergebnis in Deutschland geklärt sei. Bis dahin wolle Daum weitere Fakten sammeln und seine Aufmerksamkeit der Sichtung neuer Angebote widmen, denn er wolle schon bald wieder als Trainer arbeiten.

Der Nürnberger Pharmakologe Fritz Sörgel hat sich dafür ausgesprochen, die negative Haaranalyse in den USA ernst zu nehmen. "Es gibt keinen Grund, diese Probe einfach anzuzweifeln", sagte Sörgel, der auch im Doping-Fall Dieter Baumann ein Gutachten erstellt hatte. "Die beiden Proben stehen wie zwei gegensätzliche Aussagen gegeneinander, sie müssen zunächst gleich bewertet werden." Sörgel verteidigte das mit Daums zweiter Haarprobe befasste US-Labor. Die American Laboratories Inc. unterlägen strengen Vorschriften. Sollte allerdings das Labor Haare untersucht haben, die zuvor geschnitten wurden, ist es durchaus möglich, dass kein Drogenspuren gefunden werden. Die Drogenpartikel setzen sich in den Haarspitzen ab; das nachwachsende Haar ist frei von Spuren, wenn der Konsum eingestellt wird.

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