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Sport: Stuttgart gewinnt in Nürnberg

Der VfB Stuttgart hat Giovanni Trapattoni mit einem glanzlosen 1:0-Erfolg in Nürnberg vorerst den Arbeitsplatz gesichert.

Nürnberg - Sechs Tage nach der Entlassung von Wolfgang Wolf rannte das Team von Interimstrainer Dieter Lieberwirth vor 25 860 Zuschauern lange Zeit wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen durch das Frankenstadion, kassierte bereits die achte Niederlage der Saison und wartet zudem seit dem 5. April 1994 auf einen Heimerfolg gegen die Schwaben. Schon nach zehn Minuten sorgte Christian Tiffert mit seinem Tor für Freude bei seinem umstrittenen Coach Trapattoni.

Die Stuttgarter stoppten drei Tage nach dem deprimierenden 0:2 im Uefa-Cup gegen Schachtjor Donezk ihre Talfahrt - vor allem dank harmloser Gegner. «Es gibt hier keine Freifahrtsscheine und Garantieerklärungen», sagte VfB-Präsident Erwin Staudt über das Ergebnis einer Krisensitzung am Vortag in Richtung Trainer. «Solange wir Fortschritte erkennen, ist es gut, solange wir Ergebnisse erzielen, ist es sehr gut.» Durch den dritten Sieg der Saison verbesserte sich der VfB auf Tabellenplatz acht.

Den zweiten von drei Blackouts in der Nürnberger Hintermannschaft nutzte Tiffert nach Vorarbeit des starken Christian Gentner. Kurz zuvor hatte der Mittelfeldspieler die Nürnberger Viererkette schon einmal ausgedribbelt, doch nach seiner Hereingabe rettete Benjamin Lense in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Jon Dahl Tomasson. Über Kampf fanden die Gäste zwar etwas besser ins Spiel, doch sie waren im Abschluss viel zu harmlos. Auch nach der Pause zeigte sich der VfB in der sehr schwachen Bundesliga-Begegnung spielerisch etwas stärker. Auf beiden Seiten gab es kaum mehr Torchancen.

Nürnbergs Lieberwirth, erstmals seit 15 Jahren wieder als Chefcoach auf der Bank, wird seinen Platz schon bald wieder räumen müssen. «Wir hoffen, dass wir Mitte der Woche einen Trainer präsentieren», sagte Sportdirektor Martin Bader auf «Premiere». Nachdem Ungarns Nationaltrainer Lothar Matthäus nicht in seine fränkische Heimat zurückkehren wird, gilt Peter Neururer als heißer Anwärter auf die Wolf-Nachfolge. Der 50-Jährige, seit seiner Entlassung beim Bundesliga-Absteiger VfL Bochum im Mai ohne Verein, ist nicht abgeneigt. Auch Jürgen Röber ist ein Kandidat für den Abstiegskampf im Frankenland. «Aber vielleicht geben wir auch einem jungen Trainer mal eine Chance», sagte Bader. (Von Gerd Münster, dpa)

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