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Du bist raus! Stuttgarts Vedad Ibisevic sieht die Rote Karte, seine Mannschaft geht erneut unter.

© dpa

1:4 gegen Augsburg: Stuttgart im Abstiegskampf, Augsburg mit Rekordsieg

Gegen den FC Augsburg gibt es für den VfB Stuttgart die fünfte Niederlage in Folge. Die Augsburger nähern sich dagegen allmählich den Europapokal-Plätzen an. "Wir können wohl jetzt schon sagen, wir bleiben in der Bundesliga", sagt Trainer Weinzierl.

Vedad Ibisevic ging schweigend davon. Der Stürmer des VfB Stuttgart war restlos bedient. Ibisevic verdarb nicht nur die 1:4 (0:2)-Niederlage gegen den FC Augsburg die Laune. Es war vor allem die 53. Minute, die dem bosnischen Nationalstürmer schwer im Magen lag. Schiedsrichter Jochen Drees zog die Rote Karte, nachdem Ibisevic dem Augsburger Jan-Ingwer Callsen Bracker mit seinem linken Arm ins Gesicht geschlagen hatte.

„Er rennt an mir vorbei und schlägt mir in Kieferhöhe ins Gesicht. Es hat geblutet“, sagte der Augsburger und präsentierte seine blutige Lippe. „Das war klar Rot, da gibt es keine zwei Meinungen“, pflichtete ihm Augsburgs Trainer Markus Weinzierl bei.

In Stuttgart herrscht nach der fünften Niederlage in Folge Untergangsstimmung, zu der Ibisevics Ausraster wesentlich beitrug. „Das war absolut unnötig“, schimpfte Stuttgarts Manager Fredi Bobic. VfB-Trainer Thomas Schneider kündigte eine „Strafe“ für Ibisevic an. Nun stecken die Stuttgarter im Abstiegskampf und befinden sich mit 19 Zählern nur noch zwei Punkte von Relegationsplatz 16 entfernt. „Wir müssen mit Ruhe auf diese Krise reagieren und zusammen rücken“, forderte Bobic. „Die Leistung ist absolut indiskutabel. Wir müssen und bei unseren Fans entschuldigen“, sagte Stuttgarts Trainer Thomas Schneider.

Eine halbe Stunde lang kontrollierte der VfB Spiel und Gegner. Augsburg kam bis zur 35. Minute zu keiner Torchance. Dann landete eine Flanike von Tobias Werner bei Arkadiusz Milik, der frei im Fünfmeterraum des VfB zum 1:0 einschiessen konnte. „Wir haben uns in dieses Spiel rein gekämpft“, sagte Augsburgs Manager Stefan Reuter. „Durch das 1:0 haben wir extrem an Sicherheit gewonnen.“

Stuttgart verlor nach dem Rückstand völlig seine Linie. Das 1:3 durch Konstantin Rausch war nur noch Ergebniskorrektur und brachte den FCA nicht mehr aus dem Rhythmus. Tobias Werner erhöhte bei einem Konter noch auf 4:1. Während den VfB nun Abstiegssorgen plagen, sind die Augsburger so erfolgreich wie nie zuvor. Das achte Spiel ohne Niederlage bedeutet einen neuen Liga-Rekord für den FCA und lässt die Europapokal-Hoffnungen wachsen. „Klar darf man träumen, aber wir wissen, es geht bei uns weiter um den Klassenerhalt“, sagte Augsburgs Matchwinner Andre Hahn, der mit dem 2:0 und 3:0 sein achtes und neuntes Saisontor erzielte.

In Augsburg genießt man nun den „Blick auf die Tabelle“, wie Trainer Weinzierl zugibt, aber „wir schauen trotzdem weiter nach unten.“ Dennoch sei es großartig, nach dem 20. Spieltag ein solches Punktepolster zu haben. „Wir können wohl jetzt schon sagen, wir bleiben in der Bundesliga. Trotzdem gehören wir zu den Kleinen der Liga“.

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